Wenn du zwischen dem Iran und Syrien aufgewachsen bist wie ich, dann hättest du unter der eisernen Herrschaft der Diktatoren wie Baschar Assad, Ayatollah Khamenei, Mahmud Ahmadinedschad und Akbar Hashemi Rafsanjani gelebt. Neben der Angst und Unterdrückung, die sie über ihr Volk ausübten, schienen alle diese Herrscher eine andere "Tradition" gemeinsam zu haben. Sie verleugnen den Holocaust.
Es war üblich, von jedem, der für das iranische Regime arbeitete, zu hören, dass der Holocaust nicht existierte. Trotz des Berges von klaren Tatsachen vor ihnen wählten sie und wählten weiter, nicht nur zu glauben, dass der Holocaust eine Erfindung ist, sondern sie verbreiten diesen Glauben auch in ihrem Volk.
"Der Holocaust ist eine fiktive Geschichte, die von Israelis, Amerikanern und Juden fabriziert wurde", hätten Sie, wie ich, ein Mitglied des iranischen islamischen Revolutionsgardenkorps (IRGC) zu seinen Kollegen gesagt haben gehört. Die Gruppe stand neben ihrem Streifenwagen, während sie das Verhalten und die Kleidung der Menschen auf der Straße starr beobachteten. Die Worte, selbst damals, schockierten mich. Wie konnte man solche Gräueltaten verleugnen?
Diese Vorstellungen werden Kindern schon sehr jung eingeimpft - vermutlich mit der Absicht, sie mit dieser Gehirnwäsche dazu zu bringen, zuzustimmen. Stattdessen aber wurde die Frage im Laufe der Jahre immer beharrlicher. Warum war es völlig akzeptabel, eine der schlimmsten humanitären Tragödien in der modernen Zeit zu leugnen und nicht die Scharia zu hinterfragen? Der Holocaust war mit einigen der übelsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit verbunden, die alle vor weniger als einem Jahrhundert begangen wurden. Es gibt reichlich unbestreitbare historische Beweise, dass es geschehen ist. Dennoch, die Führer von Iran und Syrien sowie viele islamistische Imame ermutigen weiterhin die Menschen, es zu leugnen. Gleichzeitig ist es verboten, islamische Gesetze in Frage zu stellen, von denen einige vor mehr als 1400 Jahren entstanden sind.
Warum wird man dazu ermutigt, sogar dafür gelobt, das unvorstellbare Leid zu leugnen, das Millionen während des Holocaust durchgemacht haben, aber wenn jemand es wagt, die Scharia zu hinterfragen, dann ist ihr Leben in Gefahr? Sie dürfen niemals die Wahrhaftigkeit der Geschichten in Frage stellen, die Imame über den Islam, Mohammed und seinen Gott vermitteln. Wenn du es wagst, über den Islam zu scherzen, kann deine Strafe von Folter, langen Gefängnisstrafen bis zu raschen Todesurteilen reichen, entweder gerichtlich angeordnet oder durch Gewalt eines Mobs. Das letzte Beispiel ist der Fall von Sina Dehghan, 21, der von den Revolutionsgarden verhaftet wurde, als er 19 war, für angebliche "Beleidigung des Islam". Es wurden Anklagen gegen ihn erhoben, den Propheten Mohammed auf der Messaging App LINE beleidigt zu haben. Für dieses vermeintlich enorme Verbrechen wurde ein junger Mann, der noch in seinen Teenagerjahren war, rasch zum Tode verurteilt.
Die nicht überraschende Antwort scheint zu sein, dass es große Anreize gibt, den Holocaust zu leugnen. Islamistische Systeme belohnen und feiern diejenigen, die den Holocaust verleugnen.
Die betätigende Reaktion auf dieses unvernünftige Verhalten ist erheblich, von der Erlangung hochrangiger militärischer Positionen bis hin zu starken politischen Positionen. Eine Person, Mahmud Ahmadinedschad, wurde für seine Leugnung belohnt, indem er zum Präsidenten des Landes wurde. "Sie haben einen Mythos im Namen des Holocaust geschaffen und betrachten ihn über Gott, der Religion und den Propheten stehend", sagte Ahmadinedschad in einer Live-Sendung im staatlichen Fernsehen des Regimes vor seiner Zweitwahl. Ahmadinedschad gab sogar zu, dass seine Holocaust-Leugnung seine größte Leistung war. Hassan Rouhani, der aktuelle so genannte "moderate" Präsident des iranischen Regimes, unterscheidet sich nicht vom vorherigen. Er ist eindeutig ein Holocaust-Leugner und fährt fort, diejenigen dazu zu ermutigen, die in seiner Regierung arbeiten, und alle seine Leute, um dem gleichen betrügerischen Glauben zu folgen.
Der ehemalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat gesagt, dass seine Holocaust-Leugnung seine größte Leistung war. Im Bild spricht Präsident Ahmadinedschad an der Columbia University in New York City, am 24. September 2007. (Foto von Stephen Chernin-Pool / Getty Images) |
Das Regime investiert eine beträchtliche Menge an Geld und Zeit, von ganz oben, um die Vorstellung zu verbreiten, dass der Holocaust überhaupt nicht geschehen ist.
Der oberste Führer des islamischen Staates Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat wiederholt den Holocaust in seinen Büchern und auf Social Media Kanälen verleugnet. In einem Video kommentierte er:
"Es ist nicht klar, ob der Kern dieser Sache [Holocaust] eine Realität ist oder nicht. Auch wenn es eine Realität ist, ist es nicht klar, wie es passiert ist ... Das ist die Unwissenheit, die in der heutigen Welt existiert. Wir müssen wachsam sein ... [Muslime] sollten wissen, dass wir uns gegen die Ignoranz stellen können ... Wer hilft dem falschen zionistischen Regime .... Wer unterstützt sie, wer ebnet den Weg für sie, wer steht hinter ihnen? Es sind die Westmächte, angeführt von Amerika, die das tun. Das ist der Grund, warum sie in ihren Slogans sagen, dass sie gegen Terrorismus und ISIS sind."
Darüber hinaus gibt das Regime jährlich Millionen von Dollars aus für Holocaust-Leugnungs-Karikaturwettbewerbe, was ihre Versuche widerspiegelt, den Antisemitismus auf der ganzen Welt zu verbreiten. Menschen aus verschiedenen Ländern werden eingeladen, und Hunderte von Tausenden von Dollar werden an die Gewinner vergeben. Nach der offiziellen IRNA-Nachrichtenagentur des Regimes zog die Konferenz im vergangenen Jahr Teilnehmer aus mehr als 50 verschiedenen Ländern an.
Was einen von den Socken haut, ist, dass, während diese extremistischen Muslime ihr Engagement in solchen Aktivitäten hochgefahren haben, die internationale Gemeinschaft und viele Länder in Europa und dem Westen weiterhin als Gastgeber diesen Extremisten und iranischen Führern eine Plattform zum Sprechen geben - all das gibt ihnen zusätzliche Legitimität.
Seit der iranischen Revolution ist viel Zeit vergangen, aber leider ist eines gleich geblieben: Die extremistischen Muslime belohnen und fördern weiterhin Holocaust-Leugner, während sie jeden, der islamische Gesetze in Frage stellt, brutal bestrafen. Wenn die internationale Gemeinschaft keinen Standpunkt einnimmt und verlangt, dass diese Behandlung geändert wird, dann werden wir nur alle noch mehr mit dieser Bösartigkeit und noch mehr von den Mullahs kriegen.
Dr. Majid Rafizadeh ist Präsident des Internationalen Amerikanischen Rates im Nahen Osten. Er ist ein Harvard-Absolvent und weltberühmter iranisch-amerikanischer Politikwissenschaftler, Geschäftsmann und Autor von "Friedliche Reformation im Iranischen Islam". Er kann unter Dr.Rafizadeh@Post.Harvard.Edu erreicht werden.