Die lokale Bevölkerung auf der griechischen Insel Lesbos war gegenüber allen muslimischen Migranten äußerst hilfsbereit, doch die jüngsten Zusammenstöße dort zeigen die realistischere Seite der muslimischen Einwanderung in christliche Länder. Abgebildet: Papst Franziskus trifft Migranten im Migrantenlager Moria auf Lesbos, 16. April 2016. (Foto von Andrea Bonetti/Griechisches Büro des Premierministers via Getty Images) |
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September einen vernichtenden Angriff auf die Europäische Union gestartet. Er warf der EU vor, nicht genug getan zu haben, um die Flüchtlinge zu unterstützen, und forderte, dass die EU der Türkei mehr zahlen sollte, als sie zugesagt hatte (drei Milliarden Euro).
Erdoğan hat oft argumentiert, dass das christliche Europa mehr muslimische Flüchtlinge aufnehmen sollte. In einer Rede von 2016 drohte er wütend damit, die Schleusen der Migranten nach Europa wieder zu öffnen (allein im Jahr 2015 passierte eine drei Viertel Million Migranten die Türkei auf ihrem Weg nach Europa).
Nutzt Erdoğan die meist syrischen Migranten als Verhandlungsbasis, um den gescheiterten EU-Beitritt seines Landes neu zu bewerten? Ist er nur ein Teppichhändler, indem er versucht, die Summe der europäischen Gelder, die als Hilfe in die Türkei fließen, zu maximieren? Kein Zweifel, aber nicht nur das. Seine islamistische Ideologie besagt, dass die Zahl der Muslime, die in allen Ecken des Alten Kontinents leben, eines Tages einen demographischen Sieg für den Islam einläuten sollen.
Mit der Kraft des Schwertes "ungläubige Länder besetzen" war eine osmanische Idee. Die Besetzung von ungläubigen Ländern durch die Demographie ist eines der Merkmale des postmodernen Islamismus, da den muslimischen Nationen im Gegensatz zum Osmanischen Reich die für eine militärische Invasion erforderliche militärische Macht fehlt.
Die jüngsten Ereignisse auf der griechischen Insel Lesbos, wo die willkommensbereite lokale Bevölkerung allen muslimischen Migranten gegenüber äußerst hilfsbereit war, zeigen die realistischere Seite der muslimischen Einwanderung in christliche Länder. Sogar Papst Franziskus besuchte im April 2016 die meist syrischen Migranten in zwei Lagern auf der Insel Lesbos, um seine Solidarität mit ihnen auszudrücken und das Bewusstsein für ihre Notlage zu schärfen.
Im April wurden jedoch schwere Zusammenstöße zwischen Migranten und Einheimischen auf dem Hauptplatz von Mytilene, der Hafenhauptstadt von Lesbos, gemeldet. Etwa eine Woche lang besetzten Migranten den Hauptplatz, um gegen ihre Bedingungen zu protestieren. Die Demonstrationen lösten zunächst die Wut der Einheimischen aus, dann einiger rechtsextremer Gruppen, die den Platz geräumt haben wollten.
Den Zusammenstößen folgten ernstere Nachrichten. Eine Fernsehreportage der Deutschen Welle behauptete, dass kriminelle Banden von Syrern, die mit dem islamischen Staat (ISIS) sympathisieren, im Migrantenlager Moria auf Lesbos eine Terrorherrschaft aufgebaut hätten. Der Bericht, teilweise im Geheimen gedreht, zeigte Pro-ISISIS-Slogans an den Wänden des überfüllten Lagers.
Anscheinend waren es nicht nur die unmenschlichen Bedingungen im Lager Moria, die die Migranten krank machten. Nicht identifizierte Migrantengruppen haben ein Kruzifix auf Lesbos zerstört. Nur wenige Tage später und in einem zweiten Akt der Entweihung orthodoxer Symbole vandalisierten und zerstörten extremistische Muslime auf der Insel einen kleinen Proskinitari (einen kleinen Schrein, der eine Heiligenfigur trägt).
So viel Anspannung auf einer ansonsten friedlichen griechischen Insel geschieht nicht ohne Grund. Im Jahr 2017 sagte ein syrischer Migrant auf Lesbos diesem Autor: "Ich sage Ihnen, so direkt von Moslem zu Moslem. Diese [europäischen Sozialarbeiter] sind komisch. Ich weiß nicht, warum um alles in der Welt sie dermaßen in eine muslimische Sache verliebt sind, die selbst wir Muslime verachten."
Im selben Jahr sagte ein Afghane auf derselben Insel an denselben Autor: "Eines Tages werden wir guten Muslime ihre ungläubigen Länder erobern."
Zu Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 konnten Sie in diesem Journal lesen:
"Die syrische Flüchtlingskrise in Ländern, die sich vom Nahen Osten bis ins Herzen Europas erstrecken, ist eine weitere Episode in einem grandiosen, vielschichtigen Nahost-Dilemma: Muslime in diesem Teil der Welt betrachten den christlichen Westen als "böse"; dennoch wissen sie, dass christliche Länder die anständigsten Orte sind, um wirtschaftlich und politisch zu leben. Reiche arabische Staaten wenden sich starr von der Notlage ihrer muslimischen Mitmenschen, die eine helfende Hand brauchen, ab, und islamistische Heuchler geben dem Westen die Schuld."
Drei Jahre später ist das wahrer denn je.
Burak Bekdil, einer der führenden Journalisten der Türkei, wurde kürzlich nach 29 Jahren von der renommiertesten Zeitung des Landes entlassen, weil er für Gatestone geschrieben hatte, was in der Türkei geschieht. Er ist Fellow beim Middle East Forum.