Angesichts von immer mehr Christen, die wegen ihrer Religion massakriert und verfolgt werden – nicht nur vom Islamischen Staat, sondern auch von "gewöhnlichen" Muslimen überall auf der Welt –, rief eine wachsende Zahl von Menschen und Organisationen während des ganzen Monats September zum Handeln auf. Unterdessen bleiben diejenigen, die in der besten Position wären, zu reagieren – das gilt vor allem für US-Präsident Barack Obama und Papst Franziskus – tatenlos.
"Warum, fragen wir die westliche Welt, warum nicht die Stimme erheben angesichts von soviel Brutalität und Ungerechtigkeit?", fragte Kardinal Angelo Bagnasco, der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz.
"Ich verstehe nicht, warum die Welt gegen solche Akte der Brutalität nicht ihre Stimme erhebt", sagt auch Gregor III., Patriarch der Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche.
Wie es in einem Bericht heißt: "Menschenrechtsaktivisten sehen es. Ausländische Staatsoberhäupter sehen es. Und mehr als 80 Mitglieder des US-Kongresses sehen es. Gemeinsam drängen sie den Führer der freien Welt [Präsident Obama], zu erklären, dass es im Nahen Osten einen Völkermord an den Christen gibt."
Als Reaktion darauf verkündete das Weiße Haus, es bereite eine Stellungnahme vor, die den Islamischen anklagt, einen Völkermord an religiösen Minderheiten zu verüben; dabei werden verschiedene Gruppen, wie etwa die Jesiden, als Opfer anerkannt, die Christen hingegen werden offenbar nicht genannt – denn Christen, so argumentieren Mitarbeiter Obamas, "erreichen offenbar nicht die hohe Messlatte, die die Völkermordkonvention anlegt".
Unterdessen beschrieb der irakische Priester Pater Behnam Benoka in einem detaillierten Brief an Papst Franziskus die Gräuel, denen die Christen des Nahen Ostens ausgesetzt sind. Zu seiner großen Freude rief ihn der Papst an und sagte ihm: "Ich werde dich niemals verlassen." Benoka sagt: "Er rief mich an. Er sagte mir, natürlich bin ich mit dir, ich werde dich niemals vergessen. ... Ich werde alles tun, um dir zu helfen."
Später im September jedoch, als Papst Franziskus sich bei der UNO an die Welt wandte, setzte er seine Energie wieder einmal dafür ein, die Umwelt zu verteidigen. In seiner Rede, die fast 50 Minuten dauerte, kam er nur ein einziges Mal auf die verfolgten Christen zu sprechen – und vermengte ihr Leid im selben Satz mit dem angeblich gleichen Leid der "Mitglieder der Mehrheitsreligion", also dem der sunnitischen Muslime (die einzige Gruppe, die vom Islamischen Staat, der eine sunnitische Organisation ist, nicht angegriffen wird):
"Ich muss meine Appelle wiederholen, was die schmerzliche Lage im gesamten Nahen Osten, Nordafrika und anderen afrikanischen Ländern betrifft, wo Christen, zusammen mit anderen kulturellen oder ethnischen Gruppen und sogar Anhängern der Mehrheitsreligion, die nicht den Wunsch haben, sich von Hass und Wahn erfassen zu lassen, gezwungen wurden, die Zerstörung ihrer religiösen Stätten, ihres kulturellen und religiösen Erbes, ihrer Häuser und ihres Besitzes mitanzusehen, und sich der Alternative ausgesetzt sehen, entweder zu fliehen oder für ihre Zugehörigkeit zum Guten und zum Frieden mit ihrem Leben oder Sklaverei zu bezahlen."
Doch wie der folgende zusammenfassende Bericht von September zeigt, werden "Anhänger der Mehrheitsreligion" – Sunniten – nicht massakriert, enthauptet und vergewaltigt; ihre Moscheen werden nicht bombardiert und niedergebrannt; sie werden nicht wegen Abfalls vom Glauben, Blasphemie oder Missionierung eingesperrt oder getötet.
Brutalität and Mord
Uganda: Drei muslimische Männer schlugen und vergewaltigten eine 19-jährige christliche Frau. Die junge Studentin war auf dem Heimweg von der Pädagogischen Fakultät St. Mary's in Bukedea, als sie von drei maskierten Männern überfallen wurde. "Ich versuchte zu schreien, aber einer von ihnen hielt mir den Mund zu und ein anderer schlug mich, als sie mich mit Gewalt vom Weg zerrten", sagt das Opfer. "Ich hörte, wie einer von ihnen sagte, dass ich getötet werden sollte, weil sich meine Eltern vom Islam abgewandt hätten. Doch ein anderer sagte: 'Wir wissen nicht sicher, dass dieses Mädchen eine Christin ist'." Statt sie zu töten, vergewaltigten die Männer sie und schlugen sie so heftig, dass sie immer noch im Krankenhaus behandelt wird.
Vereinigte Staaten: Freddy Akoa, ein 49 Jahre alter christlicher Krankenpfleger aus Portland, Maine, wurde in seiner eigenen Wohnung von drei Muslimen brutal zu Tode geprügelt. Neben Akoas Leiche wurde seine mit Blut bespritzte Bibel gefunden. Der Erschlagene hatte am ganzen Körper Schnittverletzungen und Prellungen und eine tödliche Kopfverletzung. Im Innern hatte er 22 gebrochene Rippen und einen Riss in der Leber. Im Polizeibericht heißt es, Akoa "wurde geschlagen und gegen den Kopf getreten und mit einem Möbelstück auf den Kopf geschlagen, im Zuge eines Angriffs, der sich unablässig über mehrere Stunden erstreckte." Akoa hatte offenbar während oder vor dem Überfall eine Party gegeben. Die drei Angreifer sind allesamt muslimische Flüchtlinge aus Somalia. In der jüngeren Zeit gab es sowohl in Amerika als auch in Europa zahlreiche "Flüchtlinge", bei denen sich herausstellte, dass sie islamische Terroristen sind, in manchen Fällen mit direkten Verbindungen zum Islamischen Staat. (Eine Fraktion von Al-Shabaab, Somalias größter dschihadistischer Organisation, hat kürzlich dem IS die Gefolgschaft geschworen).
Syrien: Ein Christ aus dem Dorf Quaryatain in der Provinz Homs wurde vom Islamischen Staat hingerichtet, weil er sich geweigert hatte, den Dhimmistatus [Menschen zweiter Klasse, "Geduldete"] zu akzeptieren, der den christlichen Dorfbewohnern auferlegt ist. Der IS tötete zudem einen christlichen Priester, zerteilte seinen Körper in Stücke und sandte diese in einer Kiste an seine Familie. Zuvor hatte der IS den Priester entführt und von seiner Familie ein Lösegeld von 120.000 US-Dollar verlangt. Nach zwei Monaten war es der Familie endlich gelungen, die Summe aufzutreiben. Doch nachdem sie es gezahlt hatte, wurde der IS wortbrüchig und tötete den katholischen Priester bestialisch.
Pakistan: Die muslimische Familie einer Frau, die zum Christentum übergetreten und einen Christen geheiratet hatte, hat deren Ehemann ermordet und die junge Frau verletzt. Aleem Masih, 28, heiratete im letzten Jahr Nadia, 23, nachdem sie den Glauben zu Christus gefunden hatte. Das Paar floh aus dem Dorf, als die Familie der Frau "Rache" schwur für die "Schande, die ihre Tochter über sie gebracht hat, indem sie dem Islam abschwur und einen Christen heiratete", wie ein Jurist sagt, der mit dem Fall befasst ist. Schließlich gelang es Nadias Vater, Muhammad Din Meo, und seinen Komplizen, das Paar zu entführen und zu einer nahe gelegenen Farm zu bringen. "Die muslimischen Männer folterten das Paar zuerst brutal mit Fäusten und Tritten, dann schossen sie dreimal auf Aleem Masih – eine Kugel traf ihn ins Fußgelenk, die zweite in die Rippen, die dritte zielte auf sein Gesicht", sagt der Anwalt. "Nadia wurde in den Bauch geschossen." Die muslimischen Verwandten gingen fort im Glauben, das Paar getötet zu haben. "Die Angreifer kehrten in ihr Dorf zurück und verkündeten öffentlich, dass sie die Schmach gerächt und den Stolz der Muslime wiederhergestellt hätten, indem sie das Paar kaltblütig getötet haben." Als die Polizei auf dem Bauernhof ankam, atmete Nadia jedoch noch. "Sie wurde in das Allgemeine Krankenhaus in Lahore gebracht, wo sie nach einer komplexen Operation, bei der zwei Kugeln aus ihrem Bauch entfernt wurden, um ihr Leben kämpft." Als die lebensgefährlich verletzte Frau ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sammelte sich dort eine große Zahl von Muslimen. "Der Mob, teilweise bewaffnet, schrie wütende antichristliche Parolen. ... Sie priesen zudem Azhar dafür, den Stolz der muslimischen Ummah [Gemeinschaft] wiederhergestellt zu haben und sagten: Dafür, dass er einen Ungläubigen getötet habe, habe er seinen Platz im Paradies verdient."
Philippinen: Islamische Terroristen der Dschihadistengruppe Abu Sayyaf werden verdächtigt, am 18. September in der mehrheitlich christlichen Stadt Zamboanga einen Bombenanschlag auf einen Reisebus verübt zu haben, bei dem ein 14-jähriges Mädchen getötet wurde und 33 weitere Personen verletzt wurden. Geheimdienste hatten davor gewarnt, dass Abu Sayyaf Städte und Gemeinden mit hohem christlichem Bevölkerungsanteil angreifen würde. Nur 20 Prozent der Einwohner Zamboangas sind Muslime, der Rest fast ausschließlich Christen (vor allem Katholiken).
Ägypten: In der Stadt Fekria in der Provinz Minya wurde die Mutter eines koptischen Priesters ausgeraubt und getötet.
Muslimische Angriffe auf christliche Kirchen
Vereinigte Staaten: Am Sonntag, 13. September, wurde der 40 Jahre alte Rasheed Abdul Aziz verhaftet, weil er die Gemeinde der Corinth-Missionary-Baptist-Kirche in Bullard, Texas, bedroht hatte. Der muslimische Amerikaner hatte ein Gewehr und war für die Schlacht gekleidet – komplett mit Tarnhelm, Tarnhosen, kugelsicherer Weste und Stiefeln –, als er die Kirche gegen 13 Uhr betrat. Laut Pastor John Johnson sagte Aziz, er wolle "Ungläubige töten" und dass "heute Leute sterben werden". Der Pastor sagt: "Ich glaube, dass seine Absicht, als er unsere Kirche betrat, die war, tatsächlich jemanden umzubringen."
Tansania: Innerhalb einer Woche wurden sechs christliche Kirchen niedergebrannt. Am 23. September werden drei Kirchen in Brand gesteckt: Die Living Waters International Church, die Buyekera Pentecostal Assemblies of God und die Evangelical Assemblies of God Tanzania Church. Drei Tage später, am 26. September, werden drei weitere Kirchen angezündet. Die Evangelical Lutheran Church, die Kitundu Roman Catholic Church und die Katoro Pentecostal Assemblies of God Church. Eine örtliche Quelle berichtet: "Die Menschen wachten am 27. September auf und fanden ihre Heiligtümer niedergebrannt. ... Der Hergang ist in allen Fällen der gleiche: Unbekannte brechen ein, stapeln Dinge auf dem Altar, gießen Benzin drüber und zünden es an. Sie flohen, bevor jemand erschien und blieben daher unerkannt." Die Bevölkerung des ostafrikanischen Landes besteht zum größten Teil aus Christen und Muslimen, die genauen Prozentzahlen sind umstritten.
Bethlehem: Muslime haben das Kloster St. Charbel in Brand gesteckt. Sobhy Makhoul, der Kanzler des maronitischen Patriarchats in Jerusalem, sagt: "Das war ein Akt der Brandstiftung, und nicht etwa Brand, der durch ein Problem der Elektrik ausgelöst worden wäre [wie die örtlichen Behörden behaupteten]. Es ist ein Akt des religiösen Vandalismus radikaler Muslime." Niemand wurde durch das Feuer getötet oder verletzt – glücklicherweise war das Gebäude unbewohnt, da es gerade renoviert wurde –, doch der Schaden ist deutlich, und die örtliche christliche Gemeinde befürchtet offenbar weitere Gewalt. Der maronitische Führer sagt: "Der Anschlag ist ... antichristlich motiviert, wie in vielen ähnlichen Fälle überall im Nahen Osten. Extremistische Gruppen operieren in diesem Gebiet, darunter einige Zellen der Hamas."
Irak: Ein Bericht stellt fest, dass im Irak alle fünf Minuten ein Christ ermordet wird, und ergänzt: "Militante des Islamischen Staats benutzen christliche Kirchen als Folterkammern, wo sie die Christen zwingen, entweder zum Islam zu konvertieren oder zu sterben."
Syrien: Tage, nachdem er die Stadt Qaryatain erobert hatte, zerstörte der Islamische Staat ein antikes katholisches Kloster und schändete die Reliquien eines als Heiligen Verehrten. Dann stellte die sunnitische Terrorgruppe den Christen in Qaryatain ein Ultimatum, entweder die jizya (Schutzgeld) zu zahlen, zum Islam zu konvertieren oder zu fliehen.
Jemen: Einen Tag, nachdem eine katholische Kirche in Aden geschändet worden war, setzte eine Gruppe von unbekannten Angreifern das christliche Gebäude in Brand, wie ein Zeuge berichtet. Von den 22 Kirchen, die es vor 1967 gab, als Aden britische Kolonie war, sind nur noch wenige geöffnet, und auch diese werden nur selten besucht, meist von ausländischen Arbeitern und afrikanischen Flüchtlingen. Zu ihnen gehörte die jetzt niedergebrannte Sankt-Joseph-Kirche.
Indonesien: Am Sonntag, 27. September, hielt die GKI-Jasmin-Kirche in Bogor ihren 100. Freiluftgottesdienst seit 2008 ab – damals hatten sich örtliche Muslime über die Existenz der Kirche beschwert. Obwohl die Kirche alle notwendigen Genehmigungen besaß, fügten sich die Behörden dem Druck und schlossen sie. Im Dezember 2010 ordnete der oberste Gerichtshof Indonesiens an, die Kirche wieder zu öffnen, doch der Bürgermeister von Bogor weigerte sich, dem Gericht Folge zu leisten und ließ die Türen weiterhin versperrt und versiegelt. Seither hält die Gemeinde die sonntäglichen Gottesdienste in den Wohnungen ihrer Mitglieder ab – und gelegentlich auch auf der Straße, wo sie dann Schmähungen und Angriffen vonseiten des muslimischen Mobs ausgesetzt ist.
Muslimische Angriffe auf die christliche Freiheit
(Apostasie, Blasphemie und Missionierung)
Uganda: Eine 36 Jahre alte Mutter von acht Kindern bittet um Gebete für sie, nachdem örtliche Muslime sie gezwungen haben, zum Islam zurückzukehren und damit drohten, ihr die Kinder wegzunehmen und sie zu töten. Nachdem ihr Mann sie vor zehn Jahren wegen ihres Abfalls vom Islam verlassen hatte, war sie trotzdem Christin geblieben, bis zu diesem September. "Die Verwandten meines Mannes drohten, mich zu töten und meine Kinder wegzunehmen, sollte ich mich weigern, zum Islam zurückzukehren. Sie sagten: 'Wir werden unsere Kinder nicht an das Christentum verlieren. Lieber töten wir dich und holen uns die Kinder zurück.' ... Es gibt keinen Ort, wo ich mit meinen Kindern hingehen kann, also habe ich mich entschieden, zum Islam zurückzukehren, um meine Kinder und mich selbst zu retten. Ich weiß, dass Issa [Jesus] sich eines Tages an mich erinnern wird."
Großbritannien: Ein Pakistaner, seine Frau und ihre sechs Kinder leiden "furchtbare Schikanen durch ihre Nachbarn, die sie als Blasphemiker betrachten." Ihr "Verbrechen" ist der Übertritt zum Christentum – vor über 20 Jahren. Obwohl die Mitglieder der christlichen Familie, wie sie sagen, "Gefangene im eigenen Haus sind", nachdem sie auf der Straße angegriffen, die Windschutzscheibe ihres Autos immer wieder eingeschlagen und Eier gegen ihre Fenster geworfen wurden, hätten weder die Polizei noch die Anglikanische Kirche ihnen wirkliche Unterstützung zukommen lassen und seien "unwillig, das Problem als ein Verbrechen aus religiösem Hass zu behandeln". Nissar Hussain, der Vater, sagt: "Unser Leben wird kaputt gemacht, so etwas sollte in Großbritannien nicht passieren. Wir leben in einer freien, demokratischen Gesellschaft, und was sie uns zufügen, ist abscheulich."
Türkei: Seit dem 27. August gingen in nicht weniger als 15 Kirchen Morddrohungen wegen den "Leugnens Allahs" ein. "Drohungen sind nichts Unbekanntes für die Mitglieder der protestantischen Gemeinde, die in diesem Land leben und hier ihre Kinder großziehen wollen", sagen Kirchenführer. Als ehemalige Muslime, also vom Islam Abtrünnige, wurde vielen Gemeindemitgliedern mit der Enthauptung gedroht. Die Christen werden in den Drohungen bezichtigt, "einen Weg zu wählen, der Allah leugnet" und "andere dazu zu bringen, dasselbe zu glauben. ... Als Ketzer habt ihr eure Zahl mit unwissenden Anhängern erhöht". Eine dieser Botschaften enthielt ein Bild der Flagge des Islamischen Staates, dazu die Worte: "Perverse Ungläubige, bald kommt die Zeit, wo wir eure Hälse treffen werden. Möge es Allah zu Ruhm und Ehre gereichen."
Pakistan: Im Distrikt Kasur in der Provinz Punjab verhaftet die Polizei den christlichen Ziegelhersteller Pervaiz Masih, nachdem ein muslimischer Konkurrent ihn bezichtigt hatte, Mohammed, den Propheten des Islam, beleidigt zu haben. Pervaiz, ein Vater von vier Kindern, darunter ein sieben Monate altes Baby, floh aus seiner Wohnung, nachdem Muhammad Kahlid eine Anzeige erstattet hatte, in der er behauptete, Pervaiz habe sich während eines Streits abfällig über Mohammed geäußert. Die Polizei nahm vier Verwandte Pervaiz' fest. Dann zerrten Polizisten seine Ehefrau auf die Straße und rissen ihr die Kleider vom Leib, während sie versuchten, sie zu zwingen, den Aufenthaltsort ihres Mannes preiszugeben. Zudem prügelte die Polizei auf örtliche Christen ein und drang in Pervaiz' Heimatstadt auf der Suche nach Informationen über dessen Aufenthaltsort in die Wohnungen von Christen ein. Pervaiz stellte sich schließlich der Polizei, damit seine Verwandten freigelassen werden.
Äthiopien: 15 junge Christen wurden überfallen und festgenommen, weil sie sich im Osten Äthiopiens an der Verbreitung des Christentums beteiligt haben sollen. Unabhängig von diesem Fall wurden sechs christliche Führer verurteilt und für schuldig befunden, die öffentliche Ordnung gestört, das Vertrauen der Öffentlichkeit in Regierungsbeamte zerstört und Hass verbreitet zu haben. Die sechs Männer, Mitglieder eines Kirchenverwaltungsrates, hatten am 11. März einen Brief an die nationale Kirchenleitung geschrieben, in dem sie die Verfolgung beschrieben, der sie als Christen in der mehrheitlich muslimischen Silte-Zone ausgesetzt sind. Sie beschwerten sich über Diskriminierung bei der Jobvergabe, unfaire Kündigungen, harsche Kritik am Arbeitsplatz, niedergebrannte Kirchengebäude, körperliche Angriffe und Morddrohungen. Der Brief gelangte an die lokalen Medien und fand weite Verbreitung, was zu ihrer Verhaftung und Verurteilung führte.
Dhimmitum
Deutschland: In einem Bericht heißt es: "Viele christliche Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak oder Kurdistan sind Einschüchterungen und Angriffen vonseiten muslimischer Flüchtlinge ausgesetzt. In vielen der von den kommunalen Behörden errichteten Flüchtlingslager wird [den Bewohnern] das Gesetz der Scharia aufgezwungen, und Christen – die in der Minderheit sind – sind Schikanen ausgesetzt." Gottfried Martens, ein Pfarrer aus dem Süden Berlins, sagt: "Sehr religiöse Muslime verbreiten überall in den Flüchtlingszentren die Vorstellung: Wo wir sind, herrscht das Gesetz der Scharia." Martens äußert sich vor allem besorgt über die Muslime, die zum Christentum übergetreten sind – Apostaten, die nach islamischem Recht getötet werden können: "Es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent, dass diese Leute angegriffen werden."
Libanon: Christen werden von muslimischen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak überrannt und laufen Gefahr, ihren Platz im Land zu verlieren, sagt der libanesische Außenminister Gebran Bassil: "Was im Libanon passiert, ist der Versuch, die Bevölkerung durch [muslimische] Syrer und Palästinenser auszutauschen." Weil die Christen im Libanon eine Minderheit sind – und immer waren –, sind ihre Rechte bedroht, so Bassil, denn "einige versuchen, den Christen Muslime überzustülpen" (eine Situation, die es auch in den USA gibt). In einem früheren Interview hatte Bassil gesagt, die gesamte christliche Gemeinde des Nahen Ostens sei "zu großen Teilen" weggebrochen: "Im Irak passierte das in einem Zeitraum von 20 Jahren, 90 Prozent der Christen haben den Irak verlassen. In Syrien haben wir wegen des Chaos keine Daten. Wir wissen es nicht. Wir wissen, dass es eine gewaltige Binnenmigration, aber auch Auswanderung und Vertreibung gegeben hat. ... Ganz sicher wissen wir, dass Kirchen zerstört wurden und Menschen geflohen sind."
Großbritannien: Ein Iraner, der in London auf offener Straße Messer geschwungen und Drohungen ausgestoßen hat, sollte in den Iran abgeschoben werden. Das geschah jedoch nicht, offenbar, weil die iranische Botschaft gerade geschlossen war. Stattdessen wurde er umgesiedelt, ins 150 Kilometer entfernte Stockton-on-Tees. Ihm wird ein Amoklauf am 2. April vorgeworfen; dabei soll er gerufen haben: "Ich bin ein Muslim und ich schneide eure f***ing Köpfe ab, ihr mother f***ers.... Ich bin ISIS, und meine Leute werden eure Eier abschneiden, ihr Christen. ... Ich werde euch töten, ich töte euch alle. Ich schneide euren Kopf ab und f*** you up."
Dhimmitum in Ägypten
In zwei verschiedenen Dörfern in Samalout, im Norden der Provinz Minya, kam es zu muslimischen Angriffen auf Christen. Einer davon geschah offenbar aus "Rache" für den Bau einer kleinen Kirche. In einem der Dörfer wurden fünf Kopten verletzt. In dem anderen griffen Muslime, die in mehreren Autos saßen, eine Hochzeitsgesellschaft an. Drei Kopten wurden verletzt, überall in dem Gebiet wurden junge christliche Mädchen sexuell belästigt.
Bei einem anderen Vorfall griff eine Gruppe von Muslimen am 20. September in dem Dorf al-Oula bei Alexandria die Wohnungen von Christen und eine Kirche an, nachdem die Polizei versucht hatte, von einem Muslim gestohlenes Land seinem rechtmäßigen christlichen Besitzer zurückzugeben. Als die Polizisten eintrafen, um den Beschluss durchzusetzen, wurden sie angegriffen und flohen. Ein Kirchenführer sagt: "Nachdem die Sicherheitskräfte geflohen waren, umzingelte eine große Menschenmenge die Kirche und warf Steine auf sie. Dann griffen sie vier Häuser an, die Christen gehören." Mindestens zwei Christen wurden ernsthaft verletzt, einer von ihnen erlitt einen Wirbelsäulenbruch. "Die El-Houty-Familie [die muslimische Familie, die christliches Land gestohlen hatte] rief über die Lautsprecher der örtlichen Moschee und der Moscheen der umliegenden Orte alle Muslime der Umgebung zusammen und sagte, die Polizei sei gekommen, um Land wegzunehmen und es den Christen zu geben."
Mariam, eine koptische christliche Studentin, ist auf eine Weise diskriminiert worden, die für einen Skandal sorgte, dem große ägyptische Zeitungen Schlagzeilen widmeten. Die nunmehr als "Studentin Null" bekannte Mariam wird von ehemaligen Lehrern als "brillante Schülerin" beschrieben und wollte Ärztin werden. In den ersten beiden Studienjahren hatte sie 97 Prozent der Punkte erzielt und erwartete ähnliche Ergebnisse in ihrem Abschlussjahr – um dann zu erfahren, dass sie durchgefallen sei: Ihre abschließende Punktzahl lag bei null. Sie bestand darauf, den Test zu sehen, doch das wurde ihr verweigert. Als die Angelegenheit Schlagzeilen machte, durfte sie den Test dann doch einsehen. Sie und andere – darunter Experten für Handschriften – sagen, der Test, den man ihr zeigte, sei nicht ihrer gewesen.
Dhimmitum in Pakistan
Im Zuge eines versuchten Landraubs durch Muslime wurde eine christliche Familie beinahe bei lebendigem Leib verbrannt. Da Boota Masih, 38, seine Frau und ihre Familie sich weigerten, ihr Haus und Land an einige Muslime abzugeben, wurden sie brutal zusammengeschlagen. Dann gossen die Muslime Benzin über ihr Haus, um es anzuzünden. Boota und seine Familie sperrten sie in einem Zimmer ein. Den Masihs gelang es, über ein Fenster zu entkommen. Obwohl es Augenzeugen gab, war die örtliche Polizei nicht gewillt, eine Strafanzeige aufzunehmen und verhaftete stattdessen Masih aufgrund von gefälschten Beweismitteln, so die Anwälte.
Unterdessen sind in Pakistan auch weiterhin die am wenigsten angesehenen Berufe für Christen und andere Minderheiten reserviert. Das jüngste Beispiel ist die Bekanntmachung von freien Stellen am Punjab-Institut für Kardiologie. Laut der Liste stehen alle Stellen allen Bewerbern frei – mit Ausnahme der Positionen für "Sanitärangestellte" wie etwa Toilettenreiniger: Diese können nur mit Nichtmuslimen besetzt werden. Arbeitsrechtler sagen, dies sei "eine Form der direkten Unterdrückung, des Rassismus und der Ungleichbehandlung gegen nationale religiöse Minderheiten", vor allem Christen, Hindus und nichtsunnitische Muslime.
Über diese Serie
Obgleich nicht alle und noch nicht einmal die meisten Muslime daran beteiligt sind, weitet sich die Verfolgung von Christen aus. Die Reihe "Muslimische Verfolgung von Christen" wurde entwickelt, um einige – bei weitem nicht alle – Beispiele von Verfolgung, die jeden Monat ans Licht kommen, zusammenzutragen.
Sie dokumentiert, was die Mainstreammedien oft zu berichten versäumen.
Sie geht davon aus, dass solche Verfolgung nicht zufällig, sondern systematisch ist und überall und in allen Sprachen und Ethnien verübt wird.
Raymond Ibrahim ist Autor des Buches Crucified Again: Exposing Islam's New War on Christians (herausgegeben von Regnery in Zusammenarbeit mit dem Gatestone Institute, April 2013).