Eine jüngste Zunahme von Ankünften illegaler Immigranten hat die griechische Stadt Thessaloniki in eine Krise gestürzt. "Dutzende von Migranten haben den Aristotelousplatz im Zentrum von Thessaloniki in ein provisorisches Lager verwandelt", wobei viele "im Freien schlafen". Abgebildet: Das Migrantenlager Idomeni, in der Nähe von Thessaloniki. (Foto von Dan Kitwood/Getty Images) |
Griechenland steht derzeit vor einem starken Anstieg der papierlosen Immigranten in der Region Evros, einem Zugangspunkt für Migranten, die illegal aus der Türkei in das Land einreisen wollen. Die Ankünfte haben sich seit 2017 etwa verdoppelt, und Athen macht Ankara verantwortlich.
Der Zustrom aus Ländern wie Afghanistan, Pakistan, Syrien, Irak, Bangladesch und afrikanischen Ländern in die Türkei sei in den letzten Monaten gestiegen, wobei 1,5 Millionen Menschen aus muslimischen Ländern an der iranischen Grenze darauf warten, in die Türkei einzureisen. Dies hat in Athen die Befürchtung geweckt, dass sie nach Griechenland weiterreisen wollen könnten.
Laut einem im vergangenen Monat vom UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) veröffentlichten Merkblatt erreichten "Ankünfte über das Meer [in Griechenland] diesen Monat mit 4.000 Menschen ihren Höhepunkt. Auch die Ankünfte über Land über Evros stiegen auf 1.400."
Infolgedessen befindet sich die griechische Stadt Thessaloniki in einer Krise. Laut einem kürzlich erschienenen Artikel in The Greek Reporter haben "Dutzende von Migranten den Aristotelousplatz im Zentrum von Thessaloniki in ein provisorisches Lager verwandelt", wobei viele "im Freien schlafen".
Diese Situation dürfte sich nicht nur in Griechenland, sondern auch im übrigen Europa weiter verschärfen, da die Zahl der Neuankömmlinge, insbesondere aus Afghanistan über den Iran in die Türkei, massiv ansteigt.
Ein im April veröffentlichter investigativer Bericht in der türkischen Tageszeitung Hürriyet beschreibt, wie es dazu kommt:
"Schmuggler lassen die Afghanen und Menschen aus anderen Ländern, einschließlich Kinder, über die Bergen gehen. Die Illegalen gehen kilometerweit durch das Grenzgebiet... Sie alle wollen nach Istanbul. Aber sie gehen zuerst nach Erzurum, einer Stadt, die zum Transitort bestimmt wurde... Einige fliehen dann über Griechenland und Bulgarien nach Europa, während andere in Istanbul an Verbrechen wie Diebstahl und Prostitution beteiligt sind und zu Schwarzarbeit gezwungen werden...
"Nach Angaben der türkischen Einwanderungsbehörde wurden von Anfang dieses Jahres bis zum 29. März 17.847 illegale Afghanen erwischt. 9.426 Syrer, 5.311 Pakistaner und 4.270 Iraker wurden ebenfalls erwischt. Die Gesamtzahl der von der Polizei, auch aus anderen Ländern, aufgegriffenen illegalen Einwanderer beträgt 47.198."
Erdal Güzel, Leiter der Erzurumer Entwicklungsstiftung, sagte im April in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung Milliyet:
"Es ist an dem Punkt angelangt, an dem die Menschen, die illegal von Afghanistan in die Türkei reisten und dahin zurückkehren, das ist so einfach geworden wie der Weg von einer türkischen Stadt in eine andere. Sie haben die zu nehmenden Wege gelernt.
"...Nach eigenen Aussagen nehmen sie nachts Busse in den Iran... Dort lässt man sie warten... bis die Zeit reif ist. Einige Familien werden 15 oder 20 Tage lang ohne Essen und Wasser warten gelassen.
"Sie sagen, sie wandern durch die Berge. Sie haben alle die gleiche Geschichte. Einige sagen, dass sie 4 oder 5 Tage lang durch die Berge wandern. Man sagt ihnen, dass 'selbst wenn einer von euch von einer Klippe fällt, man kein Geräusch von sich gibt'... Unter ihnen sind schwangere Frauen und Blinde. In den letzten Jahren hat der Migrationsverkehr unglaublich zugenommen... Tausende von Menschen kommen hierher... Menschenschmuggler stopfen diese Menschen in dreistöckige Lastwagen, in denen Schafe transportiert werden... Was seltsam ist, ist, dass sie ihr Leben riskieren, um hierher zu kommen. Sie kommen in die Türkei und wollen dann über Griechenland, Serbien und Ungarn nach Deutschland gehen. Sie machten sich derart eifrig auf den Weg, als ob sie sagen würden: 'Wer sterben wird, wird sterben, und wer am Leben bleiben wird, wird hier bei uns sein.'"
Menschenhandel und Menschenschmuggel sind schwere Verbrechen und schwere Verletzungen der Menschenrechte. Laut einem Bericht des US-Außenministeriums:
"Menschen, die geschmuggelt werden, können extrem anfällig sein für Menschenhandel, Missbrauch und andere Verbrechen, da sie sich illegal im Bestimmungsland aufhalten und ihren Schmugglern oft hohe Summen schulden."
Dennoch scheint es, dass ein hochgradig organisiertes internationales Netzwerk verschiedener Akteure - darunter Schmuggler- und Handelsgruppen, internationale Organisationen und sogar Regierungen, wie die der Türkei - an der massenhaften illegalen Bewegung und dem Missbrauch einer großen Zahl von Menschen beteiligt sind oder mitverantwortlich sind dafür.
Die türkischen Behörden haben Europa wiederholt mit einem Zustrom von Migranten gedroht. Im November 2016 zum Beispiel erklärte Präsident Recep Tayyip Erdogan offen:
"Als 50.000 Flüchtlinge nach Kapıkule [an der Grenze zwischen der Türkei und Bulgarien] gingen, habt ihr 'Was tun wir, wenn die Türkei ihre Grenzübergänge öffnet?' gequiekt. Seht mich an! Wenn ihr zu weit geht, werden wir diese Grenztore öffnen. Man muss es einfach wissen."
Erdogans Drohungen sollten nicht ignoriert werden. Zu den geschmuggelten Migranten und Flüchtlingen gehören ISIS-Anhänger und andere islamistische Radikale. Auch viele der Dschihaditerroristen, die in den letzten Jahren an den tödlichen Anschlägen in Manchester, Paris, Brüssel, Berlin, Stockholm und St. Petersburg beteiligt waren, hatten Verbindungen in die Türkei. Einige wurden in der Türkei festgenommen, andere reisten entweder dorthin, um nach Syrien zu gelangen, um sich ISIS anzuschließen, oder lebten dort eine Weile. Die Türkei wurde von Islamisten routinemäßig als Transitweg in Gebiete Syriens und des Irak genutzt, um ISIS beizutreten.
Seit die Migrantenkrise 2011 - mit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien - eskalierte, werden Menschen, die gegenüber der unkontrolllierten Massenimmigration kritisch sind, als "Rassisten", "Fanatiker" oder "Islamophobiker" bezeichnet.
Heute jedoch scheint das anhaltende Chaos in vielen europäischen Ländern, das durch die Masseneinwanderung und die damit verbundene Zunahme der Kriminalität - einschließlich Mord und Vergewaltigung durch islamistische Extremisten - verursacht wurde, bewiesen zu haben, dass die Kritiker recht haben. Es ist dringend erforderlich, dass die europäischen Regierungen wirksame Lösungen für die ungehinderte Einwanderung finden. Ebenso wichtig ist es, dass diese Regierungen die Türkei für ihren Teil der Krise zur Verantwortung ziehen.
Uzay Bulut, eine türkische Journalistin, die in der Türkei geboren und aufgewachsen ist, ist ein angesehener Senior Fellow am Gatestone Institute. Sie hat derzeit ihren Sitz in Washington D.C.