Die westlichen Geber scheinen nicht zu verstehen, dass die Weigerung, Israel als Heimatland des jüdischen Volkes anzuerkennen, ein Haupthindernis für den Frieden und die "Zweistaatenlösung" darstellt. "Wir lehnen den jüdischen Staat kategorisch ab", hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, bei mehr als einer Gelegenheit erklärt. (Foto: Alex Brandon/Pool/AFP via Getty Images) |
Als sich am 17. November Vertreter der Geberländer in Norwegen trafen, um über Finanzhilfen für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zu beraten, waren die palästinensischen Führer damit beschäftigt, das zu tun, was sie am besten können: die jüdische Geschichte leugnen und ihr Volk gegen Israel aufhetzen.
Das Leugnen der jüdischen Geschichte und die Delegitimierung Israels sind seit langem fester und wichtiger Bestandteil der Rhetorik der palästinensischen Führung und des palästinensischen Narrativs. In der Welt der Palästinenser haben die Juden keine Geschichte in Jerusalem; sie haben dort nie gelebt, und die jüdischen Tempel haben nie existiert.
Das sind die Botschaften, welche führende Palästinenser in den letzten Jahrzehnten von einer Generation zur nächsten weitergegeben haben. Die Botschaften kommen zumeist von PA-Führern, die immer wieder behaupten, dass sie die "Zweistaatenlösung" unterstützen.
Wenn Palästinenserführer der Meinung sind, dass Juden kein Anrecht auf ihre heiligste Stätte, den Tempelberg, haben und dass Jerusalem nur Muslimen und Christen gehört, wie können sie dann von der Gründung eines palästinensischen Staates sprechen, der in Frieden und Sicherheit neben Israel existieren würde? Bedeutet die "Zweistaatenlösung" nicht, dass Israel ein Recht auf seine eigene Hauptstadt Jerusalem hat? Bedeutet sie nicht, dass die Juden freien Zugang zu ihren heiligen Stätten in der Stadt, einschliesslich des Tempelbergs, haben würden?
Wer behauptet, dass es in Jerusalem keine Spuren der jüdischen Geschichte gibt und dass die jüdischen Tempel nie existiert haben, sagt in Wirklichkeit, dass im Falle der Gründung eines palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt den Juden der Zugang zu den jüdischen heiligen Stätten verwehrt werden würde.
Nach Ansicht der Palästinenser und anderen Muslimen ist sogar die Klagemauer, die bedeutendste Stätte, die heute vom jüdischen Volk zum Gebet genutzt wird, in muslimischem Besitz. "Die so genannte Klagemauer [Westmauer] ist eine Lüge", heisst es beim Kairoer Al-Azhar-Institut für Islamische Studien. Dies bedeutet wiederum, dass Juden, falls und wenn ein palästinensischer Staat gegründet wird, nicht an dieser Stätte beten dürfen.
Die norwegische Aussenministerin Anniken Huitfedlt sagte am 17. November in einer Erklärung, dass die Geberländer ihre Unterstützung für eine "Zweistaatenlösung" bekräftigten.
"Jetzt", sagte sie, "müssen wir uns darauf konzentrieren, dass alle darauf aufbauen und an einem Strang ziehen."
Huitfedlt und die übrigen Vertreter der Geberländer haben sich entschieden, die Tatsache zu ignorieren, dass die Palästinenserführung die "Zweistaatenlösung" behindert, indem sie auf der Leugnung der jüdischen Geschichte besteht und das palästinensische Volk ständig gegen Israel aufhetzt. Die westlichen Geber scheinen nicht zu verstehen, dass die Weigerung, Israel als Heimatland des jüdischen Volkes anzuerkennen, ein Haupthindernis für den Frieden und die "Zweistaatenlösung" darstellt.
"Wir lehnen den jüdischen Staat kategorisch ab", hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, bei mehr als einer Gelegenheit erklärt. "Wir werden in dieser Angelegenheit keinen Rückzieher machen."
Anfang dieses Monats ordnete Abbas an, dass die palästinensischen Flaggen zum Jahrestag der Balfour-Erklärung von 1917, in der die Errichtung einer "nationalen Heimstätte für das jüdische Volk" in Palästina befürwortet wird, jedes Jahr auf Halbmast wehen sollen. Abbas' Entscheidung ist eine Botschaft an die Palästinenser, dass sie sich weiterhin gegen die Existenz Israels als jüdischer Staat wehren müssen. Es ist auch eine Botschaft an die Palästinenser, dass die Balfour-Erklärung ein Verbrechen gegen Araber und Muslime war.
Am Vorabend des Treffens der Geberländer erinnerte der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammad Shtayyeh, die Palästinenser daran, dass es so etwas wie eine jüdische Geschichte in Jerusalem nicht gebe.
In seiner Rede auf der wöchentlichen Sitzung des PA-Kabinetts leugnete Shtayyeh jede Spur einer jüdischen Geschichte in Jerusalem. Die Stadt gehöre ausschliesslich den Muslimen und Christen:
"Wir befinden uns am Rande der ewigen Hauptstadt, dem Juwel in der Krone, dem Punkt, an dem sich Himmel und Erde treffen, der Blume aller Städte, dem Objekt der Sehnsucht der Herzen der muslimischen und christlichen Gläubigen, die dorthin kommen, um in der Al-Aqsa-Moschee zu beten und auf der Via Dolorosa zu gehen, um in der Grabeskirche zu beten. Jerusalem beherbergt kanaanäische, römische, islamische und christliche Altertümer, und niemand sonst hat darin Spuren hinterlassen."
Es ist derselbe Shtayyeh, der Tage zuvor vor ausländischen Journalisten in Ramallah erklärte, die Palästinenser hätten kein Problem mit Juden. "Für uns geht es nicht um Juden und das Judentum", sagte er. "Wir haben grossen Respekt vor jedem einzelnen Juden auf der Welt."
Offensichtlich glaubt Shtayyeh nicht, dass die Leugnung der jüdischen Geschichte respektlos gegenüber Juden ist. Er glaubt nicht, dass seine Behauptung, dass es in Jerusalem keine Spuren jüdischer Geschichte gibt, für Juden beleidigend ist. Vielleicht dachte Shtayyeh, dass seine Äusserungen auf Arabisch während der Kabinettssitzung der Palästinensischen Autonomiebehörde von Nicht-Arabischsprachigen nicht übersetzt oder bemerkt werden würden.
Am selben Tag, an dem die westlichen Geber in Norwegen zusammentrafen, gab das Aussenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde eine Erklärung heraus, in der es hiess, dass die Palästinenser gegen Besuche jüdischer Schüler auf dem Tempelberg seien. Die Erklärung erfolgte als Reaktion auf eine Debatte im israelischen Parlament über die Notwendigkeit, den Tempelberg in die vom Bildungsministerium organisierten Schulausflüge einzubeziehen.
"Das Aussenministerium betrachtet die Forderungen, den so genannten Tempelberg als obligatorische Stätte in den Besuchsplan israelischer Schulen aufzunehmen, mit grosser Besorgnis", heisst es in der Erklärung der PA. Israel wurde ausserdem beschuldigt, auf eine "Judaisierung Jerusalems und die Veränderung seiner islamischen und christlichen Identität" hinzuarbeiten.
Mahmoud Habbash, Berater des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde für religiöse Angelegenheiten, wurde am 17. November mit den Worten zitiert, die israelischen "Pläne", Jerusalem in eine jüdische Stadt zu verwandeln, seien gleichbedeutend mit "Verbrechen" und "Terrorismus".
Scheich Mohammed Hussein, der palästinensische Mufti von Jerusalem, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Leugnung der jüdischen Geschichte in Jerusalem und bei der Erhebung falscher Anschuldigungen gegen Israel. Kürzlich beschuldigte Hussein Israel, darauf hinzuarbeiten, "die arabische und islamische Identität Jerusalems zu verändern", indem es die Stadt in eine jüdische Stadt umwandelt.
Die norwegische Aussenministerin und die Geberländer hätten zur Kenntnis nehmen sollen, was die palästinensischen Führer ihrem Volk und dem Rest der Araber und Muslime über Israel und die jüdische Geschichte erzählen. Hätten sie auf die Worte der Palästinenserführung geachtet, wäre ihnen klar geworden, warum es unmöglich ist, Frieden zwischen den Palästinensern und Israel zu erreichen, wenn die Palästinensische Autonomiebehörde offen sagt, dass Juden kein Recht haben, in ihrer eigenen Heimat zu leben.
In dieser Hinsicht unterscheidet sich die PA nicht von der vom Iran unterstützten Terrorgruppe Hamas. Wie Abbas und die Funktionäre der PA glaubt auch die Hamas, dass die Juden "zionistische Eindringlinge" sind und dass "das Land Palästina ein islamischer Waqf ist, der für zukünftige muslimische Generationen geweiht ist." (Hamas-Charta, Artikel 11). In Artikel 15 der Hamas-Charta heisst es:
"An dem Tag, an dem die Feinde einen Teil des muslimischen Landes an sich reissen, wird der Dschihad (heiliger Krieg) zur individuellen Pflicht eines jeden Muslims. Es ist notwendig, den Geist des Dschihad in das Herz der [islamischen] Nation einzuflössen, damit sie sich den Feinden stellen und sich den Reihen der Kämpfer anschliessen. Es ist notwendig, den muslimischen Generationen einzuflössen, dass das palästinensische Problem ein religiöses Problem ist und auf dieser Grundlage behandelt werden sollte."
Nach den Äusserungen von Abbas und seinen Funktionären zu urteilen, ist es klar, dass ihnen der "Geist des Dschihad" gegen Israel und die Juden eingeimpft wurde. Indem sie die jüdische Geschichte leugnen, machen sie – genau wie die Hamas – deutlich, dass es auf "muslimischem Land" keinen Platz für Juden gibt. Westliche Geldgeber sollten diese "Judenrein" Art des palästinensischen Antisemitismus und der Aufwiegelung gegen Israel und Juden bedenken, wenn sie das nächste Mal ihre Brieftasche für die Palästinensische Autonomiebehörde öffnen.
Bassam Tawil ist ein im Nahen Osten lebender muslimischer Araber.