Am 4. Juli 2022 wurde ein christlicher Mechaniker, der seit fünf Jahren unter der falschen Anschuldigung der "Blasphemie" wegen angeblicher Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed inhaftiert war, von einem pakistanischen Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. (Bildquelle: iStock) |
Am 4. Juli 2022 wurde ein christlicher Mechaniker, der seit fünf Jahren unter der falschen Anschuldigung der "Blasphemie" wegen angeblicher Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed inhaftiert war, von einem pakistanischen Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt.
Fünf Jahre zuvor, am 5. Juni 2017, war Ashfaq Masih, 34, in einen Streit mit Muhammad Naveen geraten, einem Konkurrenten, der in der Nähe von Masihs Werkstatt eine Mechanikerwerkstatt eingerichtet hatte. Laut Masihs Nicht-Schuldig-Plädoyer war Muhammad "eifersüchtig, weil mein Geschäft besser lief", und drohte mir nach dem Streit "mit schlimmen Konsequenzen". Am folgenden Tag, dem 6. Juni, geschah laut Aussage Masihs folgendes:
"Muhammad Irfan kam in mein Geschäft, um die Räder seines Motorrads auszuwuchten. Ich wuchtete das Rad aus und verlangte den zwischen uns vereinbarten Betrag für meine Arbeit. Muhammad Irfan weigerte sich, mir Geld zu geben, und sagte: 'Ich bin ein Anhänger von Peer Fakhir [einem muslimischen Asketen] und verlange kein Geld von mir.' Ich sagte ihm, dass ich an Jesus Christus glaube und nicht an Peer Fakhir, und dass er mir bitte meine Arbeit vergüten möge."
Zu diesem Zeitpunkt ging Muhammad Irfan in das Geschäft des Konkurrenten Muhammad Naveed – oder kehrte vielleicht dorthin zurück – und kurz darauf hatte sich ein muslimischer Mob um das Geschäft des Christen gebildet. Wie Masih erklärt:
"Die beiden haben sich gegen mich verschworen und eine falsche Anzeige gegen mich erstattet. Ich erzählte einem Polizeibeamten die wahre Geschichte, aber er notierte meine Version gar nicht, sondern führte die Untersuchung ex-parte durch. Ich habe weder ein abfälliges Wort gegen den Propheten Mohammed geäußert noch würde ich so etwas denken."
Neben dem rivalisierenden Ladenbesitzer Muhammad Naveed brachte Muhammad Irfan, der Kläger, auch zwei andere Muslime – Muhammad Nawaz und Muhammad Tahir – dazu, zu lügen und der Polizei zu sagen, sie hätten "gehört, wie Masih sich abfällig über den muslimischen Propheten geäußert hat", obwohl keiner von ihnen bei der Auseinandersetzung zwischen Irfan und Masih anwesend war.
Masih wurde nach Abschnitt 295-C des pakistanischen Strafgesetzbuchs angeklagt, der besagt:
"Wer den heiligen Namen des heiligen Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) durch Worte, in gesprochener oder geschriebener Form, oder durch sichtbare Darstellung oder durch irgendeine Unterstellung, Anspielung oder Andeutung direkt oder indirekt beschmutzt, wird mit dem Tode oder mit lebenslanger Haft bestraft und muss außerdem mit einer Geldstrafe rechnen."
Das Problem mit diesem Gesetz ist nicht so sehr, dass die Strafe extrem und unwiderruflich ist, sondern vielmehr, dass Muslime es regelmäßig ausnutzen, um persönlichen Groll gegen nicht-muslimische Minderheiten in Pakistan zu befriedigen. Tatsache ist, dass die nicht-muslimischen Minderheiten Pakistans, zumeist Christen und Hindus, es besser wissen, als irgendetwas zu sagen, das als Beleidigung des muslimischen Propheten missverstanden werden könnte – sie kennen die schlimmen Folgen sehr genau. Von Jugend an wird ihnen beigebracht, dem islamischen Propheten nichts als Ehrerbietung entgegenzubringen. Das hält die Muslime jedoch nicht davon ab, diese "Ungläubigen", mit denen sie ein Problem haben, fälschlicherweise der angeblichen Beleidigung Mohammeds zu beschuldigen.
Amnesty International stellte diese Dynamik in einem Bericht fest, der vor fast drei Jahrzehnten, im Jahr 1994, erstellt wurde:
"In allen Fällen, die Amnesty International bekannt sind, wurden die Anklagen wegen Blasphemie [in Pakistan] offenbar willkürlich erhoben, und zwar ausschließlich aufgrund der religiösen Minderheitenüberzeugungen der Betroffenen... In all diesen Fällen deuten die vorliegenden Beweise darauf hin, dass die Anklagen als Maßnahme zur Einschüchterung und Bestrafung von Angehörigen religiöser Minderheiten erhoben wurden ... Die Feindseligkeit gegenüber religiösen Minderheiten schien in vielen Fällen durch persönliche Feindschaft, berufliche oder wirtschaftliche Rivalität oder den Wunsch, politische Vorteile zu erlangen, verstärkt zu werden. Infolgedessen ist Amnesty International zu dem Schluss gekommen, dass die meisten der Personen, die sich heute wegen Blasphemie angeklagt oder verurteilt sehen, Gefangene aus Gewissensgründen sind, die ausschließlich wegen ihrer tatsächlichen oder unterstellten religiösen Überzeugungen inhaftiert sind, womit ihr Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit verletzt wird [Hervorhebung hinzugefügt]."
Der Eindruck, dass in pakistanischen Gerichtssälen standgerichtliche Schauprozesse abgehalten werden, wenn es um Blasphemie geht, scheint eine angemessene Beschreibung des jüngsten Prozesses von Ashfaq Masih zu sein. Obwohl die Christen in Pakistan wissen, dass sie äußerst vorsichtig sein müssen, wenn sie irgend etwas sagen, was als Beleidigung Mohammeds missverstanden werden könnte, erklärte die Staatsanwaltschaft:
"Am 15. Juni 2017 um 12 Uhr mittags hat der Angeklagte Ashfaq Masih, während er in seinem Geschäft saß, blasphemische Worte über den Propheten Mohammed geäußert und Worte gesagt, die nicht wiedergegeben werden können."
Der dem Fall vorsitzende muslimische Richter Khalid Wazir, ging sogar so weit, zu erklären, dass "es unvorstellbar ist, dass ein Muslim eine derartige Geschichte frei erfinden würde", während er gleichzeitig die von Masihs Verteidigungsteam vorgelegten Beweise als "unglaubwürdig" bezeichnete. So verkündete Khalid am 4. Juli 2022, dass der 34-jährige Christ, der eine Frau und eine kleine Tochter hat, "am Hals aufgehängt werden soll, bis der Tod eintritt, vorbehältlich der Bestätigung durch das ehrenwerte Hohe Gericht".
Angesichts der Tatsache, dass Masih in den vergangenen fünf Jahren bereits im Gefängnis gelitten hatte, war seine Familie entsetzt, als der Richter das Todesurteil verkündete. Er durfte seine 2019 verstorbene Mutter nicht sehen oder bei ihr sein, weil er hinter Gittern saß. Seitdem "wurde der Fall mehrfach vertagt, neu angesetzt, der Richter erschien nicht, die Zeugen erschienen nicht und sogar der Anwalt des Klägers registrierte seine Präsenz nicht."
Laut Masihs älterem Bruder, Mehmood:
"Das plötzliche Urteil verblüffte mich und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte mich kaum zusammenreißen, kam aus dem Gerichtssaal und fing an zu weinen, weil es für mich das Ende der Welt war. Ich eilte nach Hause und informierte meine Familie. Auch meine Frau und meine Kinder begannen zu weinen. Als sich die Nachricht verbreitete, begannen meine Verwandten uns zu besuchen, um uns zu trösten, aber das war nicht leicht für mich, denn Masih ist mein einziger Bruder und ich liebe ihn sehr."
Nasir Saeed, der Direktor des Centre for Legal Aid Assistance and Settlement, einer Wohltätigkeitsorganisation, die verfolgte Christen in Pakistan unterstützt, sagte zu diesem Urteil, es sei "sehr traurig, aber zu erwarten". Er fügte hinzu:
"Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem die untere Instanz eine Kaution bewilligte oder jemanden freiließ, der wegen des Blasphemiegesetzes angeklagt war. Die Richter sind sich bewusst, dass solche Fälle dazu dienen, die Gegner zu bestrafen und einen persönlichen Groll gegen sie auszutragen, insbesondere gegen Christen. Aufgrund des Drucks der islamischen Gruppen zögern die Richter der unteren Instanzen stets, die Opfer freizulassen, treffen aber populäre Entscheidungen, um ihre Haut zu retten und ihre Last auf das Oberste Gericht abzuwälzen. Masihs Fall war völlig klar: Der Ladenbesitzer wollte ihn weg haben, und Naveed war ein geschäftlicher Konkurrent, der ihn in einen falschen Blasphemie-Fall verwickelte. Er ist unschuldig und hat bereits fünf Jahre im Gefängnis verbracht für ein Verbrechen, das er nie begangen hat."
Masihs Fall ist nun mindestens das dritte Todesurteil dieser Art seit Anfang dieses Jahres.
Im Februar 2022 wurde Zafar Bhatti, 58 – ein weiterer Christ, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt hatte, weil er fälschlicherweise beschuldigt worden war, in einem Text Mohammed gelästert zu haben – zum Tode verurteilt.
Im Januar 2022 wurde Aneeqa Atteeq, eine Muslimin, zum Tode verurteilt, nachdem ein pakistanisches Gericht sie für schuldig befunden hatte, Mohammed in Textnachrichten, die sie über WhatsApp an einen Mann geschickt hatte, beleidigt zu haben. Sie hatte eine plausiblere, wenn auch nicht prosaische Erklärung angeboten: Der Mann, der sie angezeigt hatte, wollte sich an ihr "rächen", weil sie seine Annäherungsversuche zurückgewiesen hatte.
So schrecklich es auch ist, in einem pakistanischen Gerichtssaal der Blasphemie beschuldigt zu werden, so ist es noch viel schlimmer, in die Hände eines pakistanischen Mobs zu geraten. Einem zehn Jahre alten Bericht zufolge wurden in Pakistan allein zwischen 1990 und 2012 "zweiundfünfzig Menschen unter dem Vorwurf der Blasphemie außergerichtlich ermordet."
Jüngst wurde im März 2022 Safoora Bibi von einer muslimischen Frau und ihren beiden Nichten durch Aufschlitzen der Kehle ermordet, nachdem ein Verwandter der drei Mörderinnen nur geträumt hatte, Bibi habe gegen Mohammed gelästert.
Im Februar 2022 steinigte ein muslimischer Mob einen geistig behinderten Mann zu Tode, nachdem das Gerücht aufgetaucht war, er habe ein Exemplar des Korans verbrannt.
Im Dezember 2021 stürmte ein Mob eine Fabrik, ermordete und verbrannte die Leiche eines Mannes aus Sri Lanka, nachdem das Gerücht aufgekommen war, er habe Mohammed gelästert. Zumindest hat es den Anschein, dass der Mob ihn getötet hat, bevor er seine Leiche verbrannte, im Gegensatz zu einem jungen christlichen Paar, das 2015 von einem anderen pakistanischen Mob bei lebendigem Leib verbrannt wurde, weil Gerüchte behaupteten, es habe den Islam beleidigt.
Diese unsägliche Art der Ermordung von vermeintlichen "Gotteslästerern" hat sich in letzter Zeit auch in Nigeria gezeigt. Vor zwei Monaten steinigten und verbrannten einige Universitätsstudenten Deborah Emmanuel, eine christliche Studentin, die zuvor die sexuellen Annäherungsversuche eines muslimischen Mannes zurückgewiesen hatte. Dieser rächte sich, indem er lautstark behauptete, sie habe Mohammed, den Propheten des Islam, gelästert. Es dauerte nicht lange, da hatte sich ein Mob gebildet und sie ermordet.
So repressiv die "Blasphemiegesetze" in Pakistan auch sind, sie sind nicht auf ein Land beschränkt oder ein Nebenprodukt eines Landes. Sie sind bedauerlicherweise ein Nebenprodukt des Islam. Sie sind nicht nur in der gesamten islamischen Welt anzutreffen (z. B. in Indonesien, Iran, Malaysia, Oman und Bangladesch), sondern haben auch im Westen Einzug gehalten – in Frankreich und Spanien.
"Wenn man den Propheten berührt", teilte uns ein muslimischer Geistlicher, Yello Babo, mit, der die Steinigung und Verbrennung von Deborah Emmanuel durch einen Mob in Nigeria verteidigte, "werden wir alle zu Verrückten... Jeder, der den Propheten berührt, wird nicht bestraft, sondern einfach getötet!"
Raymond Ibrahim, Autor des neuen Buches "Defenders of the West: The Christian Heroes Who Stood Against Islam" ("Verteidiger des Abendlandes: Die christlichen Helden, die dem Islam die Stirn boten"), ist Distinguished Senior Fellow am Gatestone Institute, Shillman Fellow am David Horowitz Freedom Center und Judith Rosen Friedman Fellow am Middle East Forum.