Einige Führer der israelischen Araber haben der Beziehung zwischen Juden und Arabern in Israel erheblichen Schaden zugefügt. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass heute eine zunehmende Anzahl Juden arabische Bürger als "fünfte Säule" und als "Feind von innen" betrachten.
Die arabischen Knesset-Abgeordneten sollten für Gleichheit und bessere Dienstleistungen für ihre Wählerschaft kämpfen und nicht den Grossteil ihrer Zeit damit verbringen, Fatah und die Hamas zu verteidigen und feurige Aussagen gegen Israel vom Stapel zu lassen. Die Lebensbedingungen israelischer Araber werden nicht verbessert, indem man an einer Hilfsflottille nach Gaza teilnimmt; auch nicht, wenn man einer Fatah-Kundgebung in Ramallah oder anderenorts im Westjordanland beiwohnt.
Offensichtlich haben einige arabische Knesset-Abgeordnete vergessen, dass sie von arabischen Bürgern Israels gewählt wurden und nicht von Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen. Natürlich ist nichts Falsches daran, Solidarität mit den dortigen Palästinensern zu bekunden; immerhin verstehen sich israelische Araber als Teil des palästinensischen Volkes.
Doch unter israelischen Arabern gibt es das Gefühl, dass mindestens die Hälfte ihrer Volksvertreter in der Knesset sich mehr um ihre palästinensischen Brüder im Westjordanland und im Gazastreifen sorgt, als um ihre Wähler. Israelische Araber würden gerne ihre Volksvertreter sehen, dass sie für eine Lösung der Probleme kämpfen, mit denen sie konfrontiert sind wie Armut und Arbeitslosigkeit. Sie würden gerne ihre arabischen Abgeordneten sehen, dass sie für die Verbesserung der Infrastruktur und für mehr Regierungsgelder für arabische Stadtverwaltungen kämpfen.
Doch auch Israel kann eine Rolle spielen, die radikalen Elemente in seinen arabischen Gemeinden zu untergraben. Der beste Weg, Radikale zu schwächen, ist, arabische Bürger mit einzubeziehen statt sie zu entfremden. Sie mit einzubeziehen, würde ihr Vertrauen in Israel kräftigen und sie von den Radikalen wegtreiben, die alles unternehmen, um arabische Bürger Israels in eine Auseinandersetzung mit dem israelischen Establishment zu ziehen.
Wenn Israel keinen Kindergarten oder Schule in Nazareth baut, wird es ein anderer machen. Und in diesem Fall könnte dieser Andere ein säkularer Extremist oder ein muslimischer Fundamentalist sein. Wenn Israel kein Gemeindezentrum in Baka Al-Gharbiyya baut, wird es die Islamische Bewegung machen.
Israel muss anfangen, die Schäden zu beheben, die in der Beziehung zwischen Juden und Arabern im Land entstanden sind. Die PLO und die Hamas haben nicht nur die Beziehung zwischen Juden und Palästinensern beschädigt, sondern auch zwischen Arabern und Juden in Israel.
In den letzten Jahren hat die israelische Regierung einige Beschlüsse gefasst, mit deren Hilfe das gegenseitige Vertrauen zwischen arabischen und jüdischen Bürgern wiederaufgebaut werden sollten. Zu den Beschlüssen zählen die Bereitstellung zusätzlicher öffentlicher Mittel für die arabischen Stadtverwaltungen, Investitionen in die Infrastruktur arabischer Dörfer und Städte, sowie die berufliche Eingliederung israelischer Araber im öffentlichen und privaten Sektor.
Wenn arabische Bürger sehen, dass ihr Staat Sorge für sie trägt und sie nicht als Feind betrachtet, werden Radikale auf Abstand gehalten. Radikale Anführer in der arabischen Gemeinde finden unter verärgerten israelischen Arabern fruchtbaren Boden, besonders unter jungen Menschen, die ein besseres Leben und rentable Jobs suchen.
Die überwiegende Mehrheit der israelischen Araber bleibt dem Staat gegenüber loyal, obwohl sie sich nicht mit seiner Nationalhymne identifizieren. Friedliche Ko-Existenz zwischen Juden und Arabern in Israel ist kein hoffnungsloser Fall.