Seit Monaten beschweren sich Hamas-Führer, dass sie nicht genug Geld hätten, um den Gazastreifen nach dem letzten Krieg mit Israel wiederaufzubauen.
Es scheint jedoch, dass die Hamas sehr wohl die finanziellen Mittel dazu hat, tausende palästinensische Jungen und junge Männer zu trainieren, zu bewaffnen und zu indoktrinieren.
Während überall im Gazastreifen Tausende von palästinensischen Familien, die während des Krieges ihre Häuser verloren haben, weiterhin in öffentlichen Unterkünften leben, hat die Hamas kürzlich 18 weitere Militärcamps errichtet.
Diese haben bislang 17.000 palästinensische Jungen und Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren angelockt. Die jungen Rekruten werden im Umgang mit verschiedenen Waffen geschult, darunter Pistolen, Gewehre und Mörser. Darüber hinaus erhalten sie "Unterricht" über die Notwendigkeit der Zerstörung Israels und die "Wiederherstellung palästinensischer Rechte".
Samir Abu Aitah, ein Junge von 15 Jahren, der sich der von der Hamas betriebenen Miliz angeschlossen hat, sagt: "Ich bin sehr glücklich, weil sie mir beigebracht haben, wie man Waffen benutzt, damit ich gegen die Soldaten der Besatzung kämpfen kann. Die Juden haben Tausende unschuldiger Menschen getötet, das ist der Grund, warum ich beschlossen habe, mich dem Weg des Dschihad (heiliger Krieg) anzuschließen und mit Waffen gegen sie zu kämpfen. Wir wollen die Juden aus unserem besetzten Land vertreiben."
Ein Gleichaltriger namens Mahmoud al-Kurd erzählt, dass er es wirklich genossen habe, in den Ausbildungslagern der Hamas im Umgang mit Waffen trainiert zu werden. "Unser Feind versteht nur eine Sprache – die Sprache der Schwerter."
Al-Kurd's Freund, Ismail Elayan, ebenfalls 15 Jahre alt, sagt Journalisten, die die Trainingslager besuchen: "Ich habe mich entschieden, mich dem Lager anzuschließen, weil dies zur Befreiung unseres ganzen Landes führen wird. Das ist unser großes Ziel."
Mohamed al-Najjar, 16, erklärt, er sei in die Militärcamps gekommen, weil er "den Märtyrertod liebt". Er fügt hinzu: "Ich will dem Pfad des Widerstands folgen, bis ich zum Märtyrer werde."
Später veranstaltet die Hamas eine "Abschlusszeremonie" für die jungen Rekruten, von denen erwartet wird, dass sie in der zukünftigen "Befreiungsarmee" dienen. Wenn die Hamas von "Befreiung" spricht, meint sie, dass sie Israel vom Angesicht der Erde tilgen und durch einen islamischen Staat ersetzen möchte.
Sie prahlt sogar damit, dass die jungen Palästinenser, die gerade einer Gehirnwäsche unterzogen und an Waffen trainiert wurden, am nächsten Krieg gegen Israel teilnehmen werden.
Der Hamas-Mitgründer und hochrangige Kommandant Mahmoud Zahar erklärt auf einer der Abschlusszeremonien, dass einige der Jungen dazu rekrutiert würden, Mörsergranaten und Raketen auf Israel zu schießen. Und selbstverständlich wiederholt er das wahre Ziel der Hamas, die Zerstörung Israels.
"Diese jungen Männer werden schon bald hinter den Raketen stehen, die sie auf jeden Quadratzentimeter von Palästina schießen werden, bis es vollständig befreit ist", sagt Zahar. "Diese Jungs werden Palästina und die Al-Aksa-Moschee befreien. Die Hamas wird die Trainingslager weiterhin unterstützen und sie mit so viel Geld und Waffen versorgen, wie sie brauchen. Solange, bis wir unser Ziel erreicht haben – die Befreiung Palästinas."
Zahar gibt also zu, dass die Hamas nicht in Geldnot ist, da sie ja keine Probleme hat, jedes Programm zu finanzieren, das darauf ausgerichtet ist, die Herzen und Köpfe der palästinensischen Jugend zu vergiften. Auch die Versorgung der Jugendlichen mit Waffen stellt laut dem Hamas-Führer keine Schwierigkeit dar.
Wenn die Hamas genug Geld hat, um eine neue "Befreiungsarmee" mit 17.000 Kämpfern zu gründen und zu bewaffnen, warum verlangt sie dann weiterhin, dass die internationale Gemeinschaft Milliarden Dollar für den Wiederaufbau des Gazastreifens bereitstellen solle?
Das Geld, das auf die "Avantgarde der Befreiung"-Trainingslager verwendet wurde, hätte die Probleme von Tausenden palästinensischer Familien lösen können, die während des Krieges im letzten Sommer (Operation Protective Edge) ihre Wohnungen verloren haben.
Doch die Hamas, die hauptverantwortlich ist für die Tragödie dieser Familien, ist nicht daran interessiert, sich irgendwelchen Bemühungen anzuschließen, deren zerstörte Häuser wiederaufzubauen. Statt dessen scheint sie stärker denn je entschlossen, weitere junge Generationen von Palästinensern im Geiste des Dschihad und des Hasses großzuziehen.
Die Hamas hat den Gazastreifen in ein riesiges Trainingslager für Dschihadisten und Milizionäre verwandelt, nicht nur für ihre eigenen, sondern auch die des Islamischen Staates. Indem sie eine neue Armee erschafft, die zum größten Teil aus Teenagern besteht, verübt sie ein Verbrechen an den Palästinensern im Allgemeinen und den jungen Menschen im Besonderen.
Dies alles passiert zu einer Zeit, wo die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland nicht aufhört, damit zu drohen, gegen Israel Klagen wegen "Kriegsverbrechen" zu erheben. Die zynische Ausbeutung und den Missbrauch palästinensischer Kinder betrachten die Palästinensische Autonomiebehörde und ihr Chef, Mahmoud Abbas, offenbar nicht als ein Kriegsverbrechen.
Die Hamas hat klargemacht, dass sie plant, Teenager zum Abfeuern von Raketen und Mörsergranaten auf Israel zu schicken, in der Hoffnung, dass sie den "Märtyrertod" sterben. Doch das scheint weder Abbas, die Palästinensische Autonomiebehörde noch die internationale Gemeinschaft zu stören.
Sollte der Internationale Strafgerichtshof zusammentreten, um sich mit "Kriegsverbrechen" im Nahen Osten zu beschäftigen, sollten die Richter als erstes untersuchen, wie die Hamas tausende von palästinensischen Teenagern in den Tod geschickt hat, und wie Abbas und die Palästinensische Autonomiebehörde weggeschaut haben, als das geschah.