Malmö, Schwedens drittgrösste Stadt, ist ein wichtiger, nach aussen sichtbarer Teil von Schweden. Wenn man die politischen Ziele der Gemeinde von Malmö liest, die der Gemeinderat von Malmö gebilligt hat, sieht man, dass "Rassismus, Diskriminierung und Hassverbrechen nicht in das offene Malmö [gehören]." Die Realität ist jedoch eine andere. Der Antisemitismus hat bizarre Ausmasse erreicht - mit Politikern und anderen Entscheidungsträgern in Schweden, die nichts dagegen tun.
Am 30. April 2016 besuchte der islamische Imam und Prediger Salman Al-Ouda, der in den schwedischen Medien als "Salafisten-Megastar" beschrieben wurde, Malmö. Al-Ouda hat scheinbar Osama bin Laden inspiriert, hat behauptet, dass der Holocaust ein Mythos sei, und ist für antisemitische Äusserungen bekannt.
Die erste Frage sollte deshalb lauten: Wer hat eine solche Person nach Malmö eingeladen?
Wie sich herausstellt, war es ein Politiker der Grünen Partei, derzeit Teil der Regierungskoalition der schwedischen Regierung und die auch in Malmö zusammen mit den Sozialdemokraten regiert.
Die zweite Frage, die man sich stellen sollte, ist: Welche Art von Empfang hat Al-Ouda in einer so grossen schwedischen Stadt erhalten?
Nun, Al-Ouda durfte an einer von Malmös berühmtesten Konferenzeinrichtungen sprechen, Amiralen, die auf der offiziellen Webseite der Gemeinde Malmö als Teil des kulturellen Erbes der Stadt beschrieben wird. Al-Ouda wurde auch von der muslimischen Studentenvereinigung Alhambra an die Universität Malmö eingeladen. Mit anderen Worten, auch wenn Malmös Politik offiziell erklärt, dass Rassismus keinen Platz hat in Malmö, wurde Al-Ouda, ein Antisemit, als Diplomat behandelt.
Am 6. Mai, nur eine Woche nach Al-Oudas Besuch, wurde die vierzehnte "Palästinenser-in-Europa-Konferenz" in Malmö abgehalten. Einer der Organisatoren der Konferenz, das palästinensische Rückkehrzentrum, hat enge Beziehungen zur Terrororganisation Hamas.
Die Palästinenser-in-Europa-Konferenz wurde im Malmömässan, einem anderen berühmten Konferenzzentrum in Malmö, abgehalten. Als eine schwedische Pro-Israel-Organisation, Perspektiv På Israel, dem CEO von Malmömässan, Lasse Larsson, eine Email schickte, um ihn zu warnen, dass ein Antisemit in seinem Konferenzzentrum sprechen würde, antwortete Larsson:
"Wir, MalmöMässan, nehmen nicht Stellung zum Wesen der Sache, sondern haben das unseren Behörden übertragen, die grünes Licht gegeben haben, und deshalb werden wir die Durchführung der Konferenz zulassen."
Das Problem ist, dass, wenn Sie jemandem erlauben, Hass gegen Juden zu verbreiten, dann müssen Sie eine klare Position dazu haben. Hätte er erlaubt, dass sein Saal für Hassrede gegen Afro-Schweden oder Homosexuelle oder Frauen benutzt wird?
In Malmö gibt es noch keine klare Position von keiner grösseren Institution, wenn es um Antisemitismus aus dem Nahen Osten geht.
Als bekannt wurde, dass einer der Redner an der Palästinenser-in-Europa-Konferenz der ehemalige Grossmufti von Jerusalem, Scheich Ekrim Said Sabri, sein würde, der ebenfalls wiederholt antisemitische Äusserungen gemacht hat, kam eine Ankündigung, dass zwei schwedische Abgeordnete, Hillevi Larsson (Sozialdemokrat) und Daniel Sestrajcic (Linkspartei ), ebenfalls dort sprechen würden. Dieses Arrangement schien kein Zufall zu sein. Im Oktober 2015 sprachen beide Parlamentarier in Malmö an einer Kundgebung, an der die Teilnehmer Messerangriffe gegen Juden in Israel feierten. Ausserdem, als der Eurovision Song Contest im Jahr 2013 in Malmö stattfand, war es Daniel Sestrajcic, damals Vorsitzender des Malmöer Stadtkulturausschusses, der argumentierte, dass die Eurovision Israel aussetzen sollte.
Nachdem die Organisation Perspektiv På Israel enthüllt hatte, dass Sestrajcic und Larsson an der Palästinenser-in-Europa-Konferenz nebst Sheikh Sabri, einem bekannten Antisemiten, auftreten würden, schrieb Israels Botschafter in Schweden einen kritischen Kommentar für eine grosse schwedische Zeitung - wonach die zwei Abgeordneten ihren Auftritt absagten.
Doch warten Sie, es kommt noch schlimmer. Vor der palästinensischen Konferenz machte eine öffentliche Schulklasse in Malmö in einer Videowerbung mit, auf der sie Werbung dafür machte. Die Werbung wurde auf dem Gelände der öffentlichen Grundschule Apelgårdsskolan gefilmt. Die Vorstellung, dass eine öffentliche Schule offen eine palästinensische Konferenz in Schweden unterstützt, an die ein Antisemit als Redner eingeladen ist, mag merkwürdig klingen, doch genau so war es.
Da dieser Autor auch Mitglied von Malmös Schulrat ist, schien es normal, den Schuldirektor und die für Grundschulen zuständige Stadträtin zu kontaktieren, um die Werbung zu melden. Die Stadträtin hat nie geantwortet - jedoch der Schuldirektor tat es. Das Werbevideo, sei, wie er sagte, nur ein "Aufruf, an der Konferenz teilzunehmen" gewesen.
Was tun Sie, wenn der Antisemitismus in Schwedens drittgrösster Stadt so normal ist, dass Kinder einer öffentlichen Schule für eine Konferenz mit antisemitischen Elementen werben können?
Obwohl die Antwort des Schulleiters im Online-Magazin Situation Malmö (von dem dieser Autor der Redakteur ist) veröffentlicht wurde, waren die Medien in Malmö, wie immer, still.
Das Thema des Antisemitismus ist so normal in Malmö, dass, wenn Kinder für eine Konferenz mit antisemitischen Elementen werben, das nichts ist, worüber die Medien auch nur eine Zeile verlieren. Das Weglassen scheint Teil einer Redaktionspolitik zu sein, bewusst zu entscheiden, nicht über islamischen und palästinensischen Antisemitismus zu berichten.
Der Antisemitismus ist in der Tat ein solch riesiges Problem in Malmö, dass auch hochrangige Politiker und Beamte in der Stadt nicht zu verstehen scheinen, wie er so normal werden konnte. Sie scheinen ihn als Teil einer nicht-schwedischen Kultur zu akzeptieren, der in einer multikulturellen Gesellschaft toleriert werden muss, sogar akzeptiert.
Nur in muslimischen Ländern - und offenbar in extrem liberalen Ländern wie Schweden - ist es möglich, dass eine öffentliche Schule für eine Konferenz mit antisemitischen Elemente wirbt, ohne dass jemand darauf reagiert.
Dass dies in einer von Schwedens grössten Städten passiert, bedeutet, dass die führenden Politiker des Landes sich dieser rauen antisemitischen Welle bewusst sind, aber lieber nichts dagegen tun.
Einige der Gründe für diese Einstellung sind:
- ● Grosse Zuwanderung aus Ländern, in denen der Antisemitismus normal ist.
- ● Eine starkes pro-palästinensisches Engagement unter den schwedischen Politikern, das in eine völlig surreale Debatte über den Israel-Palästina-Konflikt geführt hat, in der Israel zu Unrecht verteufelt wird.
- ● Der Wunsch unter den politischen Parteien in Schweden, die Stimmen der Einwanderer zu gewinnen.
- ● Ein schwedischer Multikulturalismus, der so unkritisch ist gegenüber fremden Kulturen, dass er nicht zwischen Kultur und Rassismus unterscheiden kann.
- ● Eine Angst, einwanderungskritisch zu klingen.
- ● Wichtige schwedische Institutionen wie die Kirche von Schweden legitimieren Antisemitismus, indem sie das Kairos-Palästina-Dokument befürworten.
Schweden hat offiziell den Antisemitismus des Nahen Ostens übernommen.
Der Zeitraum von April bis Mai 2016 und die Besuche von verschiedenen Antisemiten nach Malmö zeigen eine bedauerliches Muster. In Schweden im Allgemeinen und Malmö im Besonderen gibt es zu viele Politiker, hohe Beamte, Journalisten, Leiter von Schulen und Unternehmen, die sich nicht vom Antisemitismus distanzieren.
Ein solcher Zustand kann nicht nur als bizarr beschrieben werden; er ist extrem gefährlich.
Es gibt jüdische Gemeinden in Malmö und anderswo in Schweden. Juden sind eine von fünf anerkannten Minderheiten in Schweden. Als eines der Länder, das dem Rat des europäischen Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten beigetreten ist, hat Schweden eine Verpflichtung, die Normalisierung des Antisemitismus in Schweden zu stoppen.
Wenn Politiker und hochrangige Beamte es zulassen, dass Kinder in Schwedens drittgrösster Stadt eine rassistische Konferenz bewerben, mit der sich selbst die extremsten antiisraelischen schwedischen Abgeordneten zu assoziieren verweigern, dann ist es offensichtlich, dass Schweden seinen Kampf gegen den Antisemitismus des Nahen Ostens verliert. Zu erlauben, dass Schüler Antisemitismus billigen, verdient nichts als Verurteilung, ob in Gaza oder in Schweden. Wir erwarten, dass sich dieses Muster von in Schweden schwelgendem Antisemitismus weiter fixiert.
Wenn heute Kinder in schwedischen öffentlichen Schulen für eine antisemitische Konferenz werben, was tun diese Kinder dann in der Zukunft? Auf einem europäischen Kontinent, auf dem westliche Werte von islamischen Werten herausgefordert und die europäische Sicherheit von islamischen Extremisten bedroht ist, werden diese Kinder im Stich gelassen und zur Annahme rassistischer Werte gezwungen, weil die schwedischen Behörden sich weigern, dem Antisemitismus des Nahen Osten "Nein" zu sagen.
Je normaler der Antisemitismus des Nahen Ostens in Schweden wird, desto mehr wird man palästinensische und andere arabische und islamische Organisationen sehen, die die Grenzen dessen ausloten, wie offen sie ihn ausdrücken können. Man beginnt sich zu fragen, ob Schweden eines Tages ein Land ohne Juden werden wird. Und wenn das passiert, was sagt das über Schweden aus? Und wer wird nach den Juden als nächstes kommen? Ein Land von seinen Juden zu reinigen durch massive islamische Einwanderung ist nicht besser, als dasselbe mittels Viehwaggons oder Konzentrationslagern zu tun.
Verwandelt sich Schweden wirklich in ein Land, wo Juden nicht mehr willkommen sind?
Haben sich die Institutionen in Schweden wirklich dafür entschieden, den Kampf gegen den Antisemitismus des Nahen Ostens aufzugeben und den extremistischen Islam gewinnen zu lassen?
Nima Gholam Ali Pour ist Mitglied des Bildungsvorstandes der schwedischen Stadt Malmö und ist in mehreren schwedischen Think Tanks tätig, die sich mit dem Nahen Osten beschäftigen. Er ist auch Herausgeber der sozialen konservativen Webseite Situation Malmö. Gholam Ali Pour ist der Autor des schwedischen Buch "Därför är mångkultur förtryck" ("Warum Multikulturalismus Unterdrückung ist").