In Europa gibt es einen einsamen Verteidiger verfolgter Christen: Der ungarische Premierminister Viktor Orbán, den die Mainstream-Medien gerne angreifen. Keine andere europäische Regierung hat so viel Geld, öffentliche Diplomatie und Zeit in dieses Thema investiert. (Bildquelle: Laszlo Balogh/Getty Images) |
In Europa gibt es einen einsamen Verteidiger verfolgter Christen: Der ungarische Premierminister Viktor Orbán, den die Mainstream-Medien gerne angreifen. Keine andere europäische Regierung hat so viel Geld, öffentliche Diplomatie und Zeit in dieses Thema investiert. (Bildquelle: Wikimedia Commons)
"Es gibt eine anhaltende Verfolgung von Christen. Seit Monaten verurteilen wir Bischöfe, was in Burkina Faso geschieht", sagte Bischof Kjustin Kientega kürzlich, "aber niemand hört uns zu". "Offensichtlich", so schloss er, "ist der Westen mehr um den Schutz seiner eigenen Interessen bemüht".
In einer jüngsten Reihe von transnationalen Tragödien wurden 14 Christen bei einem Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso ermordet, 11 Christen bei einem Angriff auf einen Bus in Kenia und sieben Christen bei einem Angriff von Boko Haram auf einen Bus in Kamerun. Diese drei tödlichen Attacken von Islamisten in derselben Woche geben einen Eindruck von der Intensität und Häufigkeit der globalen antichristlichen Verfolgung.
Bischof Kientega berichtete von einer Tatsache: Der Westen hört nicht auf ihre Notlage. "Während die belgische Regierung 2011 beschloss, F-16 nach Libyen zu schicken, um die von Gaddafi bedrohten Zivilisten zu schützen, ergriff sie 2014 keine konkreten Maßnahmen, um den Minderheiten im Irak zu helfen", schrieb Le Vif.
"Heute ist es ein ohrenbetäubendes Schweigen, das in den Bereichen unserer Parlamente, aber auch in assoziativen oder akademischen Kreisen herrscht. Warum diese Zurückhaltung, die an die völlige Preisgabe von Menschen in Not grenzt?"
Während Christen in Syrien und im Irak 2014 unter der Gewalt radikaler Islamisten litten, hatte eine Gruppe französischer Parlamentarier Frankreich aufgefordert, mit diesen Christen Solidarität zu zeigen. Doch vor dem Palais Bourbon in Paris erschienen nur gerade 200-300 Demonstranten — mit dem Slogan "Heute der Osten, morgen der Westen". Christliche Führer verurteilten auch die britische Regierung, weil sie verfolgten Christen nicht geholfen habe. "Diese traurige Gleichgültigkeit wirft die Frage auf, ob wir an unsere humanistischen Werte glauben können", schrieb der französische Journalist Christian Makarian. Die Gleichgültigkeit Europas gegenüber dem Schicksal der östlichen Christen kommt nicht von sehr weit her; sie ist das starke Ergebnis von Trägheit und Gleichgültigkeit, einer Krankheit, die den Kontinent verschlingt. Es ist ein zynischer Verrat und das größte Signal dafür, wie taub liberale Demokratien geworden sind.
In Europa gibt es jedoch einen einsamen Verteidiger verfolgter Christen: Den ungarischen Premierminister Viktor Orbán, auf dem die Mainstream-Medien gerne herumhacken und den sie gerne attackieren. Keine andere europäische Regierung hat so viel Geld, öffentliche Diplomatie und Zeit in dieses Thema investiert. Peter Feaver und Will Inboden, die in Foreign Policy schreiben, erklären, dass Hilfe für Christen nur von "einigen wenigen internationalen Hilfsorganisationen wie den Kolumbusrittern und 'Hilfe für Kirche in Not' sowie der ungarischen Regierung" kommt. Allein die Kolumbusritter sammelten 1,8 Millionen Euro für den Wiederaufbau der christlich-irakischen Stadt Karamlesh.
"Diejenigen, denen wir jetzt helfen, können uns die größte Hilfe bei der Rettung Europas leisten", sagte Orbán kürzlich auf einer internationalen Konferenz, Über christliche Verfolgung 2019, die er in Budapest organisierte. "Wir geben verfolgten Christen das, was sie brauchen: Häuser, Krankenhäuser und Schulen, und wir erhalten im Gegenzug das, was Europa am meisten braucht: einen christlichen Glauben, Liebe und Ausdauer". "Europa ist still", fuhr Orbán fort. "Eine mysteriöse Kraft verschließt den Mund der europäischen Politiker und lähmt ihre Arme." Er sagte, die Frage der Christenverfolgung müsse in Europa als Frage der Menschenrechte betrachtet werden. Er betonte, dass "Christen nicht für sich allein erwähnt werden dürfen, nur zusammen mit anderen Gruppen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden". Die Christenverfolgung "ist daher in die vielfältige Familie der verfolgten religiösen Gruppen eingebettet".
Laut Tristan Azbej, Ungarns Staatssekretär für die Hilfe für Verfolgte Christen, ist Orbán die erste europäische Regierung, die über ein besonderes Staatssekretariat verfügt, "das nur eine Aufgabe hat: Das Schicksal und die Situation der christlichen Gemeinden auf der ganzen Welt zu betreuen und zu verfolgen, und wenn es nötig ist, dann helfen wir."
"... Bisher haben wir 32,7 Mio. Euro für die Stärkung der christlichen Gemeinschaften, in denen sie leben, ausgegeben. Dies liegt an unserem grundlegenden Ansatz, dass wir nicht wollen, dass... die Mitglieder der christlichen Gemeinschaften ihre Häuser verlassen, sondern dass sie dort bleiben und stärker werden können. Unser Grundsatz ist es, Hilfe dort zu leisten, wo sie gebraucht wird, und nicht, Probleme zu machen, wo es keine Probleme gibt, zumindest noch nicht. In diesem Rahmen haben wir im Irak für 1200 christliche Familien Häuser wieder aufgebaut, damit sie zurückkehren können. Wir bauen Schulen für die Christen im Nahen Osten mit der kaledonischen Kirche und der syrisch-orthodoxen Kirche. Wir übernehmen die medizinischen Kosten für christliche Krankenhäuser, drei davon in Syrien; wir bauen gerade 33 christliche Kirchen im Libanon wieder auf und führen ein umfassendes Entwicklungs- und Bauprogramm auf der Niniveh-Ebene" durch.
Die ungarische Führung lenkt die Aufmerksamkeit eines apathischen Europas auf die Notlage der verfolgten Christen. "Wir haben 245 Millionen Gründe, hier zu sein. So viele Menschen werden täglich wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt", sagte Azbej am 26. November, als er die Internationale Konferenz über christliche Verfolgung in Budapest eröffnete.
Viele christliche Führer waren anwesend, darunter der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochia, Ignatius Aphrem II., der kaledonische katholische Erzbischof von Mosul, Najeeb Michaeel und Pfarrer Joseph Kassab, Leiter der Evangelischen Gemeinde von Syrien und Libanon. Auch katholische Redner nahmen an der Konferenz teil. Dazu gehörten Kardinal Peter Erdo, Primas von Ungarn und Erzbischof von Budapest, und Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Vatikanischen Glaubenskongregation.
Premierminister Orbán traf auch mit christlichen Führern aus Nigeria zusammen. Kardinal Malcolm Ranjith aus Sri Lanka dankte Ungarn und Orbán für ihre Unterstützung und Gesten der Solidarität mit dem Sri-Lankischen Volk. "Unsere Schätzung ist, dass mehr als 90 Prozent der Christen den Irak bereits verlassen haben und fast 50 Prozent der Christen in Syrien das Land verlassen haben", sagte der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche, Ignatius Aphrem II., in Budapest. Die ungarische Regierung hat 1,9 Millionen Euro für den Wiederaufbau christlicher Häuser in Telskuf, Irak, gesprochen.
Der französische Schriftsteller Bernard-Henri Lévy ist kürzlich von einer Reise nach Nigeria zurückgekehrt und hat in einem langen Essay für Paris Match den antichristlichen Hass beschrieben: "Die verstümmelten Leichen von Frauen. Dieses kleine Mädchen, mit der Kette ihres Kreuzes erwürgt. Dieses andere, das gegen einen Baum am Eingang ihres Weilers geschmettert worden war". Lévy beschreibt "den Ruf der von der Muslimbruderschaft radikalisierten Moscheen, die sich in dem Maße vermehren, wie die Kirchen brennen". Deshalb hat Ungarn auch den christlichen Gemeinschaften Nigerias geholfen. Erst in diesem Jahr wurden in Nigeria 1.000 Christen ermordet.
Ungarn ist das einzige Land in Europa, das nicht nur internationale Konferenzen über christliche Verfolgung organisiert, sondern auch Christen im Nahen Osten spezifische Hilfe leistet. Die Initiative "Ungarn hilft" unterstützt Krankenhäuser in Syrien mit 1,5 Millionen Euro. Azbej sagte, dass die ungarische Regierung "Programme in fünf Ländern des Nahen Ostens und zwei Ländern südlich der Sahara durchführt", wobei "eines der umfangreichsten Programme der Wiederaufbau der Stadt Tel Askuf im Nordirak ist".
Ungarn hat auch 400.000 Euro für den Bau einer neuen Schule in Erbil (im kurdischen Lebensraum im Irak, wo viele Christen Unterschlupf fanden) gespendet. Der italienische Kardinal Mario Zenari, ein Jahrzehnt lang Gesandter des Vatikans in Syrien, bat die ungarische Regierung um Hilfe. Christliche orthodoxe Führer dankten Orbán auch für seine Unterstützung. US-Hilfsorganisationen unterzeichneten auch Abkommen mit Ungarn über die Christenverfolgung.
Vor zwei Jahren, als Orbán die erste internationale Konsultation über Christenverfolgung in Budapest eröffnete, rief er Europa auf, die "Fesseln der politischen Korrektheit" zu durchbrechen und sich gegen die christliche Verfolgung zu stellen. Niemand sonst in Europa außer ihm redet von der Verteidigung des "Christentums". Darüber hinaus verabschiedete das ungarische Parlament ein von der Regierung initiiertes Dekret, um auf Attacken auf Christen aufmerksam zu machen und sie als Völkermord zu qualifizieren.
Das Sonderprogramm "Ungarn hilft" wurde ins Leben gerufen, um verfolgten Christen in Afrika und im Nahen Osten zu helfen. "Man sollte dort helfen, wo die Probleme liegen, anstatt die Probleme nach Europa zu bringen", sagte ein Sprecher des Programms, das in den letzten zwei Jahren 27 Millionen Euro an Hilfe ausgezahlt hat. In Solidarität mit verfolgten Christen fügte "Ungarn hilft" den arabischen Buchstaben ن hinzu, der von ISIS auf christliche Häuser im Nordirak gemalt wurde, um die Christen zu kennzeichnen, die zum Islam konvertieren, eine Schutzgebühr zahlen, fliehen oder dem Tod ins Auge sehen mussten.
Andere europäische Regierungen waren alle extrem feige. Das so genannte "humanitäre Europa" hat geschwiegen und strahlt Heuchelei, Rückgratlosigkeit und Blindheit aus. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sollten, statt betreten zu sein, den Zustand der Christen unter dem Islam zum Ausgangspunkt ihrer Gespräche mit Muslimen machen. Warum haben die Regierungen Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Italiens und anderer Länder — Länder, die viel reicher und größer als Ungarn sind — nicht dasselbe getan wie Ungarn? Warum haben sie die Mikrofone ausgeschaltet?
"Das Schicksal der östlichen Christen und anderer Minderheiten ist der Auftakt unseres eigenen Schicksals", sagte der ehemalige französische Premierminister François Fillon kürzlich. Ob es einem gefällt oder nicht, der "illiberale" Orbán hat das verstanden. Seine linken Kritiker nicht.
Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio, ist ein italienischer Journalist und Autor.