Paris, 2. Dezember 2023. 21 Uhr. Ein Mann, der "Allahu Akbar!" ("Allah ist der Größte!") brüllte, stach auf eine deutsche Touristin ein, die an der Seine in der Nähe des Eiffelturms spazieren ging, in einer Gegend, die als sicher gilt. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb das Opfer. Der Mörder, der wieder "Allahu Akbar!" brüllte, griff zwei weitere Personen an und verletzte sie schwer, bevor die Polizei ihn festnahm. In einer Pressemitteilung der Regierung wurde rasch erwähnt, dass der Mörder ein französischer Staatsbürger war, der in Frankreich geboren wurde und den überaus französischen Vornamen Armand trug.
Dann schlug die Realität zu. Armand wurde tatsächlich 1997 in Frankreich geboren, aber sein ursprünglicher Vorname war Iman (vollständiger Name: Iman Rajabpour-Miyandoab) – bis 2003, als seine iranischen Eltern, die aus der Islamischen Republik geflohen waren, französische Staatsbürger wurden und seinen Namen in Armand änderten. In den Jahren 2015 und 2016 bekannte er sich zum Islamischen Staat (ISIS) und nahm über soziale Netzwerke Kontakt zu vielen Islamisten auf, die in diesem Zeitraum Terroranschläge in Frankreich verübt hatten, und plante einen Terroranschlag in Paris.
Bevor er seinen Plan ausführen konnte, wurde er 2016 verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nach vier Jahren wurde er freigelassen und auf die staatliche Liste der besonders gefährlichen Personen gesetzt. Am Nachmittag des 2. Dezember 2023 zeichnete er ein Video auf, in dem er ankündigte, er wolle "die Muslime rächen" und Ungläubige töten – was er wenige Stunden später auch tat. Innenminister Gérald Darmanin betonte, dass der Mörder unter "Kontrolle" gestanden habe.
Über den Mord wurde ausführlich berichtet. Viele Journalisten merkten an, dass die Ermordung einer Touristin in Paris durch einen islamistischen Ex-Sträfling bei ausländischen Besuchern Panik auslösen könnte, und die Tatsache, dass ein von den Behörden als gefährlich eingestufter islamischer Extremist frei herumläuft, könnte noch mehr Besorgnis auslösen, insbesondere mit der Erwähnung einer "psychiatrischen Behandlung". Auch Kobili Traoré, der 2017 Sarah Halimi ermordete und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, wurde kürzlich für nicht verantwortlich für seine Taten erklärt und wird bald frei sein.
Was in Frankreich jedoch Anlass zur Sorge geben sollte, ist die weit verbreitete Zunahme der islamistischen Gewalt. Offizielle Statistiken zeigen, dass es in Frankreich jeden Tag im Durchschnitt 120 Messerangriffe gibt, von denen viele tödlich enden.
Obwohl die Zahl der von islamistischem Hass erfüllten Taten gegen Nicht-Muslime immer mehr zunimmt, werden die meisten von ihnen stillschweigend übergangen. Einige sind jedoch so abscheulich, dass sie von den Mainstream-Medien nicht ignoriert werden können. Der Mord in Marseille an Laura Paumier und Mauranne Harel, zwei jungen Studentinnen, die 2017 von dem illegalen Einwanderer Ahmed Hanachi vor den Augen einer entsetzten Menge mit einem Fleischermesser abgeschlachtet und ausgeweidet wurden, war beispielsweise ein besonderer Schock. Ebenfalls in Marseille schlitzte Mohamed L., ein radikalisierter Drogendealer, im Jahr 2022 dem Militärarzt Alban Gervaise vor den Augen seiner beiden kleinen Kinder die Kehle auf, als er sie von der Schule abholte. Einen Vater vor den Augen seiner Kinder abzuschlachten, schien besonders schockierend und barbarisch. Bei beiden Gelegenheiten schrien die Mörder stolz "Allahu Akbar".
Jean-Baptiste Salvaing und Jessica Schneider, zwei Polizeibeamte, wurden 2016 in ihrem Haus in der Nähe von Paris vor den Augen ihres kleinen Sohnes von dem Islamisten Larossi Abballa gefoltert und abgeschlachtet.
Die Ermordung von Fabienne Broly Verhaeghe, einer 68-jährigen Krankenschwester, am 18. Oktober 2023 in Lille erreichte ebenfalls ein kaum vorstellbares Ausmaß an Grausamkeit: Mohamed B., ein 17-jähriger illegaler Einwanderer, der in der Elfenbeinküste geboren wurde, brach in ihre Wohnung ein, vergewaltigte sie, skalpierte und weidete sie aus und hackte ihr die Hände ab.
Am 16. Oktober 2020 wurde Samuel Paty in der Nähe des Gymnasiums, an dem er unterrichtete, von Abdoullakh Anzorov, einem 18-jährigen tschetschenischen Flüchtling, enthauptet, was Präsident Emmanuel Macron dazu veranlasste, Maßnahmen zu versprechen, die es Lehrern ermöglichen würden, in völliger Sicherheit zu arbeiten. Geschehen ist gar nichts. Einem anderen Lehrer, Dominique Bernard, wurde am 13. Oktober 2023 in Arras, wo er unterrichtete, die Kehle durchgeschnitten. Der Mörder, Mohammed Mogouchkov, war ein 20-jähriger inguschetischer Flüchtling, gegen den ein Ausweisungsverfahren lief.
In Frankreich kommt es immer häufiger zu antisemitischen Übergriffen, die seit den grausamen Anschlägen der Terrorgruppe Hamas in Israel am 7. Oktober explodiert sind. Im Jahr 2022 wurden in Frankreich offiziell 436 antisemitische Taten registriert. In den wenigen Wochen zwischen dem 7. Oktober und dem 1. Dezember 2023 wurden 1,518 antisemitische Taten registriert, darunter viele körperliche Angriffe. Aus den Polizeiberichten, die vom französischen Nationalen Büro für die Überwachung des Antisemitismus (BNVCA) erstellt wurden, geht leider hervor, dass alle diese Taten von islamischen Antisemiten verübt wurden. Vom Mord an Sébastien Sellam im Jahr 2003 bis zu dem an Mireille Knoll im Jahr 2018 wurden alle Morde an Juden in Frankreich von radikalisierten Muslimen begangen.
Juden in ganz Frankreich dürfen auf der Straße keine Kopfbedeckungen oder Davidsterne mehr tragen. Sie entfernen ihre Namen von ihren Briefkästen. "Zum ersten Mal seit 1945", so die französische Autorin Elisabeth Badinter, "haben viele französische Juden so sehr Angst, dass sie sich verstecken."
Ethnisch-muslimische Banden überfallen Einkaufszentren und Partys in ländlichen Dörfern. Die meisten dieser Überfälle werden in den Medien gar nie erwähnt. Einer jedoch erregte kürzlich Aufmerksamkeit: Bei einer Party am 19. November im Rathaus von Crépol, einem Dorf mit fünfhundert Einwohnern, kamen Mitglieder einer muslimischen Bande, die mit langen Fleischermessern bewaffnet waren, aus der Nachbarstadt Romans-sur-Isère. Mit dem Schrei "Wir kommen, um Weiße zu töten" griffen sie an und ermordeten den 17-jährigen Thomas Perotto, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Siebzehn weitere Personen wurden zum Teil schwer verwundet. Der Kriminologe Xavier Raufer, der zu diesem Angriff befragt wurde, antwortete, dass solche Überfälle jede Woche im ganzen Land vorkommen.
Die Regierung verheimlichte die Namen der Angreifer und tat offensichtlich alles, um den Vorfall zu vertuschen. Ein konservativer Journalist, Damien Rieu, hat sie ermittelt und veröffentlicht. Obwohl der mit dem Fall betraute Staatsanwalt mehrere Zeugenaussagen erhalten hat, wonach die Angreifer sagten, sie kämen, um "Weiße zu töten", behaupten die Behörden, das Motiv für den Angriff sei "unbekannt".
Am 25. November wurde eine Gruppe junger "rechter" Franzosen, die in Romans-sur-Isère demonstrieren wollten, bei ihrer Ankunft von der Polizei verhaftet und einem Richter vorgeführt. Dieser beschuldigte sie eines "vorsätzlichen rassistischen Angriffs" und verurteilte sie unmittelbar zu sechs bis zehn Monaten Gefängnis. Sie hatten niemanden angegriffen. Auf dem Transparent, das sie mitgebracht hatten, stand lediglich: "Gerechtigkeit für Thomas". Das einzige Opfer von Gewalt an diesem Tag war einer der französischen Demonstranten, dem es gelang, der Polizei zu entkommen. Er wurde in der Stadt verfolgt und später nackt und bewusstlos mit zerfetztem Körper im Eingang eines Gebäudes aufgefunden.
Am 29. November erklärte die französische Premierministerin Elisabeth Borne, dass die jungen Leute, die ins Gefängnis kamen, es verdient hätten und dass sie eine "ernste Bedrohung für die Demokratie" in Frankreich verkörpert hätten: die "Ultra-Rechte". Die "Ultra-Rechte", fügte sie kryptisch hinzu, sei noch gefährlicher als die "extreme Rechte". Kein Wort jedoch über islamistische Gewalt.
Die französische Regierung ist sich durchaus bewusst, dass islamische "No-Go-Zonen" zunehmen und dass es jederzeit zu Unruhen kommen kann. Im Juni 2023 führte eine schief gelaufene Verkehrskontrolle der Polizei zum Tod von Nahel Merzouk, einem 17-jährigen muslimischen Kriminellen und löste drei Wochen lang Unruhen und Zerstörungen aus, die auf viele Städte übergriffen. Obwohl die französischen Behörden für Oktober und November geplante Pro-Hamas-Demonstrationen verboten hatten, fanden sie dennoch statt, begleitet von antijüdischen und antifranzösischen Sprechchören. Die Polizei wurde angewiesen, nicht einzugreifen.
Die französischen Mainstream-Medien haben ausführlich über die "extreme Gefahr, die von der extremen Rechten ausgeht", berichtet. Doch auch hier kein Wort über islamische Gewalt.
Einige Kommentatoren und führende Politiker haben sich dennoch zu Wort gemeldet. Der Kolumnist Ivan Rioufol schrieb:
"Der rassistische Ausbruch, der in Frankreich das satanische Gemetzel der Hamas an der israelischen Zivilbevölkerung begleitete, hat den Zustand der Zerrissenheit der Nation offenbart, die kurz vor dem Zerreißen steht. Zwei unversöhnliche Frankreiche stehen sich bereits am helllichten Tag gegenüber: Das französische Frankreich und das islamisierte Frankreich."
Éric Zemmour, Vorsitzender der Partei der Rückeroberung, schrieb:
In Frankreich leben zwei Völker, von denen das eine ständig vor den Angriffen einer immer gewalttätigeren Fraktion des anderen fliehen muss, und zwar nicht nur vor den Angriffen, die mit "Allahu Akbar"-Rufen verübt werden, sondern vor diesem echten täglichen Dschihad, den die Franzosen erleiden".
Marine Le Pen, Präsidentin des Rassemblement Nationale, sagte:
"Viele Franzosen spüren es jetzt: Niemand ist mehr irgendwo sicher. Eine neue Schwelle ist überschritten worden. Wir erleben organisierte Angriffe, die von einigen kriminellen Vorstädten ausgehen, in denen bewaffnete 'Milizen' Überfälle verüben".
Während der Einfluss des fundamentalistischen Islams bei älteren Muslimen weniger ausgeprägt ist, sagen 74 % der Muslime zwischen 18 und 25 Jahren in Frankreich, dass sie die islamische Scharia über die Gesetze der französischen Republik stellen.
Der Fernsehjournalist Christian Malard, der Zugang zu den Ergebnissen vertraulicher Untersuchungen hatte, die im Auftrag des französischen Innenministeriums durchgeführt wurden, sagte, dass diese zeigen, dass mehr als die Hälfte der Imame in Frankreich die Überlegenheit des Islam über die westliche Kultur und die Notwendigkeit der Islamisierung Frankreichs verkünden, selbst wenn dies den Einsatz von Gewalt bedeute. Malard fügte hinzu, dass die wichtigste französische muslimische Organisation, "Muslime von Frankreich", der französische Zweig der Muslimbruderschaft – einer in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Ägypten verbotenen Bewegung – ein Monopol auf die Ausbildung von Imamen in Frankreich hat und französische Universitäten, Sportvereine und politische Parteien infiltriert hat.
"Linke" Politiker und Journalisten, die versuchen, "rechtsextreme" Parteien zu verteufeln, indem sie sie des Antisemitismus beschuldigen, haben Schwierigkeiten, dieses Etikett aufrechtzuerhalten. Zemmour ist ein Jude, der Israel sehr unterstützt. Auch Le Pens Partei unterstützt Israel und prangert Antisemitismus ohne die geringste Zweideutigkeit an. Die Parteien Reconquête und Rassemblement Nationale der "Islamophobie" zu bezichtigen, hat keine Wirkung mehr; die sich in Frankreich ausbreitende islamistische Gewalt hat immer mehr Franzosen davon überzeugt, dass es legitim ist, Angst vor dem Islam zu haben.
Jüngsten Umfragen zufolge sind 78 % der Franzosen der Meinung, dass der Islamismus eine tödliche Bedrohung für Frankreich darstellt. 91 % geben an, dass sie über die starke Zunahme der Gewalt im Land besorgt oder sehr besorgt sind. Die antijüdischen Gräueltaten der Hamas am 7. Oktober haben das Misstrauen gegenüber dem Islam noch verstärkt, und zum ersten Mal seit Jahren unterstützt eine Mehrheit der Franzosen den Kampf Israels in dem laufenden Krieg.
Die wichtigste antisemitische Partei in Frankreich ist jetzt eine linke Partei, La France insoumise. Ihr Vorsitzender, Jean-Luc Mélenchon, hat Israel – nicht die Hamas – des Völkermords beschuldigt und behauptet, die Hamas sei eine "Widerstandsbewegung". Er schloss eines seiner jüngsten Treffen mit den Worten "Lang lebe Gaza" und "Ewiger Ruhm denen, die Widerstand leisten".
Wenn heute in Frankreich Präsidentschaftswahlen stattfinden würden, würde Zemmour mehr Stimmen erhalten als 2022, und Le Pen würde im ersten Wahlgang mit 31% bis 33% der Stimmen an der Spitze liegen, weit mehr als 2022. Wer auch immer ihr Gegner im zweiten Wahlgang sein würde, sie würde ihn leicht gewinnen.
Ein Wahlsieg von Le Pen würde bestätigen, dass sich in Europa noch ein großer Wandel vollziehen könnte. In Italien gewann Giorgia Meloni die Parlamentswahlen am 25. September 2022, indem sie die Islamisierung Europas anprangerte, und wurde Premierministerin. In den Niederlanden gewann die Partei von Geert Wilders am 22. November die meisten Sitze bei den Parlamentswahlen.
Der Sicherheitsexperte Éric Delbecque, dessen kürzlich erschienenes Buch L'insécurité permanente (Permanente Unsicherheit) die zunehmende Gewalt in Frankreich detailliert beschreibt, erklärte vor kurzem: "Die Franzosen scheinen zu verstehen, dass ihr Land sterben könnte. Sie beginnen zu reagieren."
Dr. Guy Millière, Professor an der Universität Paris, ist der Autor von 27 Büchern über Frankreich und Europa.