30. Januar 2024. Die französische Wochenzeitung Le Journal du Dimanche veröffentlicht die umfassendste und detaillierteste Umfrage darüber, was französische Muslime denken. Es überrascht nicht, dass die Ergebnisse beunruhigend sind.
Die erste Frage der Umfrage betraf Juden. 17 % der französischen Muslime geben an, dass sie Juden hassen. 39 % geben an, eine schlechte oder sehr schlechte Meinung vom Judentum zu haben.
Frankreich ist das einzige Land im Europa des 21. Jahrhunderts, in dem Juden regelmäßig ermordet werden, nur weil sie Juden sind. Seit der Entführung, Folterung und Ermordung von Ilan Halimi im Januar 2006 wurden alle in Frankreich ermordeten Juden von Muslimen getötet. Sammy Ghozlan, der Präsident des Bureau National de Vigilance Contre l'Antisémitisme (BNVCA), das antisemitische Handlungen auflistet und ihren Opfern hilft, betont seit mehr als zwanzig Jahren Jahr für Jahr, dass fast alle gewalttätigen antisemitischen Handlungen in Frankreich von Muslimen begangen werden.
Wenn es um Israel geht, sind die Ergebnisse noch beunruhigender. Gefühle gehen über Hass hinaus. 45 % der französischen Muslime sagen, dass sie die völlige Zerstörung Israels wollen. Ebenso viele französische Muslime bezeichnen das Massaker, die Vergewaltigung, Folter, Enthauptung und lebendige Verbrennung von Juden durch Hamas-Terroristen in Israel am 7. Oktober 2023 als "Akt des Widerstands".
Fast die Hälfte einer Religionsgemeinschaft in einer westlichen Demokratie wünscht sich also offen die Vernichtung einer Gruppe von Menschen, die gerade in einem anderen Land massakriert wurden, und zwar in der größten Zahl seit dem Ende des Holocaust.
19 % der französischen Muslime sagen, dass sie Sympathie für die Hamas haben. Dass so viele französische Muslime Sympathie für eine Organisation haben, deren Führer sagen, dass sie den Angriff vom 7. Oktober immer wieder und wieder wiederholen werden, bis Israel vernichtet ist, und unverhohlen erklären, dass sie die völkermörderische Zerstörung des einzigen jüdischen Staates wollen, sollte die französischen Juden alarmieren, und auch französische Nichtjuden befinden sich in einer äußerst gefährlichen Situation.
Andere Zahlen zeigten, dass 42 % der französischen Muslime die Achtung des islamischen Scharia-Rechts über die Achtung der Gesetze der Französischen Republik stellen (bei jungen Muslimen im Alter von 18 bis 25 Jahren steigt der Prozentsatz auf 57 Prozent).
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied 2003, dass das Scharia-Recht mit den Werten der Demokratie unvereinbar sei. Das Scharia-Recht schreibt vor, dass Allah alle Regeln diktiert hat, denen die Menschen gehorchen müssen, und dass alle Regeln, die im Widerspruch zum Scharia-Gesetz stehen, abgelehnt werden müssen. 37 % der französischen Muslime geben an, dass sie die Muslimbruderschaft unterstützen - was wenig überraschend ist, da die wichtigste französische muslimische Organisation, Musulmans de France ("Muslime Frankreichs"), der französische Zweig der Muslimbruderschaft ist.
Jedes Jahr organisieren die Muslime Frankreichs eine Konferenz, die hunderttausende Muslime aus ganz Europa anzieht. Die Gruppe lädt auch radikale Imame ein, die zur Menge sprechen.
Die Umfrage ergab außerdem, dass 49 % der französischen Muslime wollen, dass Katholiken zum Islam konvertieren, und dass 36 % wollen, dass Kirchen in Moscheen umgewandelt werden. Einige Kirchen wurden bereits umgewidmet. Die Umfrage zeigt auch, dass 25 % der französischen Muslime sagten, dass das Wort "Frankreich" ein Wort sei, das sie ablehnten.
Diese Zahlen lassen sich am besten im Zusammenhang mit anderen Fakten lesen und verstehen.
Frankreich ist eines der wenigen Länder in der westlichen Welt, in dem Männer von radikalisierten Muslimen enthauptet wurden (das andere ist das Vereinigte Königreich, wo 2013 zwei Muslime versuchten, den britischen Soldaten Lee Rigby zu enthaupten). Samuel Paty, ein Schullehrer, wurde am 16. Oktober 2020 enthauptet. Herve Cornara, ein Kleinunternehmer, wurde am 26. Juni enthauptet. 2015 in Romans-sur-Isère, einer Kleinstadt im Südosten Frankreichs. Und Pater Jacques Hamel wurde am 26. Juli 2016 in Saint-Étienne-du-Rouvray in der Normandie die Kehle durchgeschnitten und anschliessend wurde er enthauptet, als er in einer fast leeren Kirche die Messe hielt.
Frankreich ist übrigens auch das Land in Europa mit der größten Anzahl an "No-Go-Zonen". Es gibt mindestens 751 ausgewiesene "Zones Urbaines Sensibles" ("sensible städtische Zonen"), in denen muslimische Banden und radikale Imame das Sagen haben. Nicht-Muslime können weiterhin dort leben, unter der Bedingung, dass sie den Status eines Dhimmi (geduldeter Bürger zweiter Klasse) akzeptieren, den Kopf neigen und akzeptieren, dass sie in einem vom Islam beherrschten Gebiet leben. Mitglieder muslimischer Banden haben keinen Respekt mehr vor der Polizei. Kommt es zu einem Zwischenfall zwischen einem Polizisten und einem Mitglied einer Bande, kommt es zu Unruhen, und die Polizei erhält den Befehl, bei drohender Eskalation der Situation niemanden zu verhaften.
Frankreich ist ein Land, in dem mehr als 70 % der Gefängnisinsassen Muslime sind. Berichten zufolge ist die Kriminalitätsrate unter der muslimischen Bevölkerung hoch.
Vor drei Jahrzehnten gab es in Seine-Saint-Denis, einem französischen Vorortbezirk von Paris, eine große jüdische Gemeinde. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Bezirks zog nach ständigen Bedrohungen weg, um anderswo zu leben. Die wenigen verbliebenen Juden verbergen, dass sie Juden sind.
In ganz Frankreich verstecken jüdische Männer ihre Kopfbedeckungen unter einem Hut. Jüdische Frauen stecken ihre Davidstern-Halsketten in ihre Kleidung. Viele jüdische Familien befestigen keine Mesusa mehr am Eingang ihrer Häuser.
Seit mehr als 20 Jahren ist es in französischen Schulen unmöglich, über den Holocaust zu sprechen. Als Georges Bensoussan im Jahr 2004 "Les territoires perdus de la République" ("Die verlorenen Gebiete der Republik") veröffentlichte, ein Buch, in dem er den in Bildungseinrichtungen weit verbreiteten muslimischen Antisemitismus anprangerte, waren jüdische Studenten bereits Schikanen und Diskriminierung ausgesetzt. Heute haben die meisten jüdischen Familien in Frankreich aus Vorsicht das öffentliche Bildungssystem aufgegeben und ihre Kinder an Privatschulen angemeldet. Wenn ein jüdischer Schüler an einer öffentlichen Schule gemobbt wird, ergreifen die Behörden jahrelang keine Disziplinarmaßnahmen gegen die Mobber. Stattdessen bitten sie vielleicht die Eltern des jüdischen Kindes, es in eine andere Schule zu schicken.
Französische Christen, die auf der Straße sichtbar ein Kreuz tragen, werden beleidigt. Jedes Jahr werden Dutzende französische Kirchen geschändet und geplündert.
In Frankreich finden täglich mehr als 120 Messerangriffe statt, und zwar jederzeit und überall. Die meisten dieser Angriffe werden von muslimischen Männern begangen, die dann der Polizei sagen, dass sie es getan haben, weil sie Ungläubige und Frankreich hassen. In den Zeitungen erscheinen nur die Messerangriffe, die zum Tod führen; die anderen werden schweigend übergangen. In den wichtigsten französischen Städten sind Überfälle und Prügel an der Tagesordnung. Außerdem gibt es in Frankreich jeden Tag mehr als zweihundert Vergewaltigungen, die meisten davon werden von muslimischen Männern begangen, die illegal nach Frankreich eingereist sind. Nur 7 % der illegalen Einwanderer, deren Ausreise aus Frankreich angeordnet wurde, werden jemals tatsächlich abgeschoben.
Die Umfrage im Le Journal du Dimanche erhielt kaum Kommentare.
Nur ein französischer politischer Führer, der ehemalige Journalist Éric Zemmour, hat es gewagt, zu sagen, dass die Situation zunehmend alarmierend sei und dass eine zunehmende islamische Gefahr Frankreich bedroht. Seine Äußerungen führten schon mehrfach dazu, dass er zu hohen Geldstrafen verurteilt wurde, weil er "Diskriminierung und Hass gegenüber der muslimischen Gemeinschaft" provoziere. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2022 erhielt er nur 7 % der Stimmen; Seine Botschaft wurde offenbar entweder nicht allgemein gehört oder nicht allgemein akzeptiert.
Die Vorsitzende der Partei Rassemblement National, Marine Le Pen, hat sich darauf beschränkt, die Präsenz einer "islamistischen Ideologie, die sich völlig vom Islam unterscheidet" in Frankreich anzuprangern, und besteht darauf, zu sagen, dass nur eine winzige Minderheit der Muslime dieser Ideologie anhängen. Sie fügt, vielleicht aus Wunschdenken, hinzu, dass der Islam "völlig kompatibel" mit den französischen Institutionen sei.
"La France Insoumise" ("Das ungehorsame Frankreich"), die wichtigste linke politische Partei in Frankreich, ist heftig antiisraelisch. Ihr Anführer Jean-Luc Mélenchon bezeichnet die Hamas als "Widerstandsbewegung". Im Jahr 2022 erhielt er 21,9 % der Stimmen, aber 69 % der muslimischen Stimmen.
Mehrere Mitglieder der französischen Nationalversammlung haben die Positionen von La France Insoumise und Mélenchon angeprangert, aber nur einer, Meyer Habib, hat sich zum linken und muslimischen Antisemitismus sowie zu den zunehmend ernsten Bedrohungen geäußert, denen französische Juden und Frankreich selbst ausgesetzt sind. Infolgedessen hat er Hunderte Morddrohungen gegen sich erhalten und er und seine Familie leben nun rund um die Uhr unter Polizeischutz.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte im Oktober 2020, er wolle das bekämpfen, was er "islamischen Separatismus" nannte, schien aber nicht sehen zu wollen, dass Muslime, die vom Islamismus in Versuchung geführt werden, sich nicht vom Rest der Bevölkerung "abgrenzen" wollen, sondern sie wollen andere erobern und sie dazu bringen, sich zu unterwerfen. "Der Islam", fügte Macron hinzu, sei "in der Krise". Seine Aussage löste heftige Proteste aller französischen muslimischen Organisationen und Demonstrationen in mehreren Ländern der muslimischen Welt aus. Seitdem vermeidet er es gänzlich, über den Islam zu sprechen.
Anscheinend hat keine islamische Organization jemanden zur Demonstration gegen Antisemitismus aufgerufen, die am 12. November 2023 in Paris stattfand. Die einzige Reaktion des Imams der Großen Moschee von Paris, Chems-Eddine Hafiz, auf das Massaker der Hamas am 7. Oktober war: "Mit all diesen Bomben, diesen Toten und dieser im Laufe der Jahre dort produzierten Frustration, was erschaffen wir da? Hass auf die anderen" – was nicht gerade eine scharfe Verurteilung des Massakers war. Anschließend beschuldigte er Israel, die Zivilbevölkerung in Gaza angegriffen zu haben: "Der Islam verurteilt den Angriff auf Zivilisten in einem bewaffneten Konflikt aufs Schärfste."
Französische muslimische Online-Magazine waren virulenter. Sie stützen ihre Veröffentlichungen offensichtlich auf Hamas-Propaganda und beschuldigen Israel, im Gazastreifen "Völkermord" zu begehen. Sie sagen nie, dass die Hamas palästinensische Araber als menschliche Schutzschilde einsetzt oder dass die israelischen Verteidigungskräfte ihr Bestes tun, um die Tötung von Zivilisten zu vermeiden, während sie oft ihr eigenes Leben einem großen Risiko aussetzen.
Der französische Journalist Ivan Rioufol schrieb in seinem 2016 erschienenen Buch "La guerre civil qui vient" ("Der kommende Bürgerkrieg"):
"Die Frage der muslimischen Präsenz in Frankreich muss offen gestellt werden ... Der Aufstieg des strengen Islam in Frankreich würde Notentscheidungen erfordern. Wenn Entscheidungen nicht sehr schnell getroffen werden, und wenn die fast generelle freiwillige Blindheit der Führer des Landes nicht bald aufhört, wird die Zukunft Frankreichs tragisch und gewalttätig sein."
Frankreich ist das Land in Europa mit der größten Anzahl Muslime: rund 10 % einer Bevölkerung von 67,75 Millionen. Laut einer Analyse des Pew Research Center wird dieser Anteil bis 2050 voraussichtlich auf 17 % steigen.
Eine ähnliche Situation wie in Frankreich findet sich in anderen westeuropäischen Ländern, wo die muslimische Bevölkerung zwar kleiner ist, aber schnell wächst.
In "Londonistan", einem 2006 veröffentlichten Buch der britischen Journalistin Melanie Phillips, wies sie auf die Existenz von Scharia-kontrollierten Zonen in London hin und dass "60 Prozent der britischen Muslime die Einführung der Scharia in Großbritannien begrüßen würden". Im Jahr 2019 schrieb sie im britischen Jewish Chronicle: "Eine erschreckend hohe Zahl britischer Muslime vertritt extremistische oder antisemitische Ansichten."
In Deutschland entstehen zunehmend von der Scharia kontrollierte Zonen. Solche sind auch in Belgien, Schweden und den Niederlanden aufgetaucht. Der jüngste Sieg von Geert Wilders bei den niederländischen Wahlen könnte das Zeichen eines Wendepunkts und eines Aufbruchs in Europa sein. Es ist noch zu früh, Schlussfolgerungen zu ziehen, und fast drei Monate nach seinem Sieg ist es Wilders immer noch nicht gelungen, eine Regierung zu bilden.
Im Jahr 2015 beschrieb der algerische Schriftsteller Boualem Sansal in dem Roman "2084: La fin du monde" eine totalitäre Zukunft, in der muslimische Extremisten ein unterdrückerisches Kalifat errichten, in dem die Gedanken- und Handlungsfreiheit abgeschafft ist. Als ihn ein Fernsehjournalist fragte, wie Frankreich seiner Meinung nach im Jahr 2084 aussehen werde, antwortete er sofort: "Frankreich wird islamistisch sein." "Europa auch", fügte er hinzu.
Der ehemalige Chef des deutschen Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, sagte kürzlich in einem Interview, dass "die Europäer dem Islam unterliegen werden".
Wenn die Europäer eine solche Zukunft vermeiden und ihre Kultur bewahren wollen, müssen sie damit beginnen, dieses Ergebnis allen unmissverständlich klarzumachen, nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten. Wenn nicht, könnte das, was wir sehen, durchaus das Ende der europäischen Zivilisation, wie wir sie kennen, bedeuten.
Dr. Guy Millière, Professor an der Universität Paris, ist Autor von 27 Büchern über Frankreich und Europa.