Jenen, denen etwas zu wichtig ist, ist es irgendwann so wichtig, dass sie dafür töten.
"Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder Tod – das Letzte ist bei weitem am leichtesten zu gewähren, oh Guillotine!" – "Eine Geschichte aus zwei Städten", Charles Dickens
Jede linke Sache gründet auf Empathie.
Der typische Linke, egal wie viel Blut schließlich an seinen Händen klebt, beginnt damit, dass er sich sehr um andere Menschen kümmert. Sein Herz blutet für die Unterdrückten, die Arbeiter und die Bauern, für rassische und sexuelle Minderheiten und für alle unterdrückten Völker der Welt.
Die ideologischen Moden mögen sich ändern, aber die Geschichte wird immer auf die gleiche Weise erzählt.
Irgendwo gibt es eine unterdrückte Gruppe, die befreit werden muss. Und er oder sie ist derjenige, der für ihre Befreiung kämpft. Auf dem Weg dorthin verfestigt sich diese exquisite Sensibilität, die einen Ivy-League-Studenten der Oberschicht dazu bringen kann, alles über die Bräuche und das Leiden schwarzer Transgender-Männer in Detroit oder Hamas-Terroristen in Gaza zu erfahren, und gleichzeitig zu einer ebenso großen Unempfindlichkeit gegenüber dem Leiden seiner Ziele erstarrt.
Und dann sterben Menschen. Manchmal sind es diejenigen, die er als Unterdrückte oder als Unterdrücker betrachtet. Normalerweise beide. Die humanitären Kämpfer werden zu Terroristen und ihre Revolutionen führen zur Tyrannei.
Das Gegenteil von Tyrannei ist nicht Revolution, genauso wie das Gegenteil von Empathie nicht Mangel an Anteilnahme ist. Beides sind Kreise. Revolutionen führen zu Tyranneien und Empathie führt zu Grausamkeit. Obwohl es eine kleine Untergruppe von Menschen gibt, denen es tatsächlich an Empathie mangelt, wurde der Großteil des ideologischen Blutvergießens des letzten und dieses Jahrhunderts von Männern und Frauen begangen, die viel zu viel Anteil nahmen.
Wer zu viel Anteil nimmt, wird irgendwann soviel Anteil nehmen, dass er tötet.
Das ist das Argument, das zur Verteidigung jeder mörderischen linken Sache vorgebracht wurde und derzeit für die Hamas vorgebracht wird. Wenn Ihnen das Leid in Gaza wirklich am Herzen liegt, würden auch Sie sich selbst anzünden oder israelische Familien in ihren Häusern bei lebendigem Leib verbrennen. Wenn es Ihnen wirklich am Herzen liegt, wird es Sie nicht kümmern.
Echte Humanisten können sich durch zu viel Anteilnahme erschöpfen. Aber das sind die Leute, die nachts wach bleiben, um anderen zu helfen. Einige dieser Typen lassen sich für linke Bewegungen rekrutieren, doch der durchschnittliche Linke ist ein zutiefst unaufrichtiger Humanist, dem das Wohl anderer nur als Mittel dient, um eine Identität zu entwickeln und diese auf öffentlicher Bühne zu behaupten.
Linken ist das wirklich sehr wichtig. Sie kümmern sich um den steigenden Meeresspiegel, Eisbären, Frauen mit Hijabs, Männer in Frauenkleidern, Drogendealer im Ghetto und Ökoterroristen im Gefängnis, rassistische Autobahnen und tote Terroristen, und wenn Ihnen etwas einfällt, das ihnen noch egal ist, wird es ihnen bald nicht mehr egal sein.
Solange es in die größere Agenda passt, aus einer moralischen Überlegenheit heraus ihren Willen der Gesellschaft überzustülpen.
Deshalb kümmern sie sich auch nicht um die erschreckende Zahl der Todesopfer unter jungen schwarzen Männern durch Kriminalität, wie viele Muslime von muslimischen Regierungen getötet werden oder um den Zustand der Schwulenrechtsbewegung in marxistischen Diktaturen. Wenn der Zustand der Unterdrückung nicht dem Narrativ einer externen sozialen Unterdrückung entspricht, die durch eine Befreiungsbewegung gestürzt werden muss, ist er für die politische Bewegung und das individuelle Ego des aufstrebenden Freiheitskämpfers nutzlos.
Für einen echten Menschenfreund sind die Unterdrückten ein Zweck, für einen Linken jedoch ein Mittel. Einem Linken liegt ein Bergarbeiter sehr am Herzen, bis er für Trump stimmt, oder ein Schwarzer, bis er als Republikaner antritt. Oder bis er, auch ohne eigenes Verschulden, wie die Bergarbeiter und Stahlarbeiter, für die die Linken einst bluteten, durch einen neuen Weg zur ultimativen Revolution ersetzt wird.
Es sind nicht wirklich die Arbeiter und Bauern, die Transgender und die Terroristen, um die sich die Linken sorgen. Sie vermenschlichen, artikulieren und personalisieren das revolutionäre Mandat, dessen Zweck nicht darin besteht, eine Welt zu retten, sondern alles zu zerstören, was ihnen nicht so wichtig ist.
Je mehr sich die Linken kümmern, desto schlimmer sind die Gräueltaten, die sie mit ihrer grenzenlosen Fürsorge rechtfertigen können.
Dass die Fürsorge selten zu etwas Nützlichem führt, ist der springende Punkt. Empathie ist für die Linken ein Narrativ-Punkt. Etwas wirklich zu verbessern, raubt ihnen ihre Motivation. Deshalb ist die Standardposition der Linken, dass Schwarze heute genauso unterdrückt sind wie unter der Rassentrennung. Wenn sie zugeben würden, dass Schwarze gleich und frei sind, was würden sie dann mit ihrer Zeit anfangen?
Erfolgreiche linke Bewegungen ergreifen die Macht. Sie verbessern nichts und reparieren nichts, weil Fürsorge ein Mittel für das individuelle und das kollektive Ego ist. Jeder Linke ist ein heldenhafter Freiheitskämpfer, der König sein will. Er gibt vor, die Welt retten zu wollen, obwohl er sie eigentlich beherrschen will.
Linke Gewalt ist nicht der Aufschrei der Unterdrückten, sondern das Mandat der Unterdrücker.
Deshalb beginnt jede linke Sache als humanitaristische Idee und endet im Terrorismus. Humanität und Terrorismus widersprechen einander nicht, sie ergänzen einander. Ohne Humanitarismus könnte es keinen Terrorismus geben. Terrorismus ist kein zufälliger Nebenweg, sondern die nächste Phase eines dreistufigen Prozesses, der dann mit Tyrannei oder Niederlage endet.
Wenn ein Linker anfängt, sich um etwas Sorgen zu machen, wird es mit der Zeit in Massenmord enden.
Das liegt nicht daran, dass er Ihren Schmerz nicht fühlen kann, sondern daran, dass er zu sehr damit beschäftigt ist, den Schmerz eines anderen zu fühlen, sodass er Ihren nicht fühlt, wenn er hinter Ihnen her ist. So wie man ein Signal am besten mit Lärm übertönt, ist viel mehr Empathie der beste Weg, Empathie zu übertönen.
Dem Linken liegen so viele Menschen und Dinge am Herzen, dass er nichts empfinden kann, wenn es um seine wahren Ziele geht. Menschliches Leid ist zu so viel Lärm geworden, dass er sich aus ideologischen Gründen aussucht, welche Stränge er isoliert und welchen er zuhört. Linke Empathie sensibilisiert nicht, sie desensibilisiert absichtlich. Wenn der Linke eine ausreichend große Palette hat, kann er Kunstwerke zerstören, Veranstaltungen in die Luft sprengen und Menschen angreifen, weil er Millionen, Milliarden und den gesamten Planeten retten will.
Aber der Einzige, den er wirklich retten will, ist er selber vor seiner eigenen langweiligen Mittelmäßigkeit.
Der linksgerichtete Revolutionär der Oberschicht, der nichts Wertvolles erreichen und nicht zu einer bedeutenden Persönlichkeit werden kann, macht sich daran, die Welt zu unterwerfen. Sein Mitgefühl für Menschen, die er nie getroffen hat, macht ihn augenblicklich zu einem weiseren und tiefgründigeren Menschen. Und ehe man sich versieht, jubelt er der Hamas zu.
Und das alles, weil es ihm so sehr am Herzen liegt.
Daniel Greenfield ist Shillman Journalism Fellow am David Horowitz Freedom Center. Dieser Artikel erschien zuvor bei Jihad Watch