Kurz nach dem terroristischen Sprengstoffanschlag auf einen Bus in Jerusalem am 18. April beeilten sich einige palästinensische Gruppierungen, Erklärungen zu veröffentlichen, in denen sie der "heldenhaften Operation" Beifall spendeten und die Palästinenser aufforderten, den Weg des bewaffneten Kampfes gegen Israel zu beschreiten.
Der palästinensische Jubel über den Terroranschlag – der erste dieser Art seit den Selbstmordanschlägen während der zweiten Intifada vor mehr als einem Jahrzehnt – erinnert einmal mehr an die wachsende Radikalisierung unter den Palästinensern. Diese Radikalisierung ist vor allem auf die anhaltende Anti-Israel-Hetze und Indoktrination zurückzuführen, die von zahlreichen palästinensischen Gruppierungen und Führern betrieben werden.
Da ist es nicht überraschend, dass die erste palästinensische Gruppe, die dem Terroranschlag auf den Bus applaudierte, die Hamas war.
Seine Bewegung, so Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri, "begrüßt die Operation in Jerusalem und betrachtet sie als natürliche Antwort auf die israelischen Verbrechen, insbesondere außergerichtliche Hinrichtungen und die Entweihung der Al-Aksa-Moschee."
Tatsächlich wiederholte der Hamas-Sprecher identische Anschuldigungen, die der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, erhoben hatte, der erklärte, die Palästinenser würden es nicht erlauben, dass die Juden "die Al-Aksa-Moschee mit ihren schmutzigen Füßen entweihen".
Wie könnte man die Hamas für solche Vorwürfe gegen die Juden schelten, wenn Abbas, Israels Friedenspartner, der Erste war, der sich gegen Besichtigungstouren von Juden auf dem Tempelberg aussprach? Es ist erwähnenswert, dass Abbas seine Bezichtigungen nur wenige Wochen vor dem Ausbruch der "Messer-Intifada" Anfang Oktober in die Welt gesetzt hatte.
Ein anderer Hamas-Führer, Hussar Badran, pries den Terroranschlag ebenfalls. Seine Bewegung sei entschlossen, den Widerstand fortzusetzen, um "die Besatzung von unserem palästinensischen Land zu vertreiben".
Wenn Hamas-Führer davon sprechen, die "Besatzung vom palästinensischen Land zu vertreiben", dann meinen sie, dass Israel eliminiert und durch ein islamistisches Reich ersetzt werden soll.
Auf dem Hamas-Fernsehsender Al-Aksa-TV war der Moderator Mohamed Hamed angesichts des Terroranschlags in Jerusalem so glücklich und aufgeregt, dass er vor den Attentätern salutierte.
Andere Palästinenser, die nicht unbedingt Unterstützer der Hamas sind, nutzten die sozialen Medien, um den Terroranschlag zu loben und weitere Anschläge zu fordern. Auf Twitter kreierten palästinensische Aktivisten die Hashtags #Bus12 und #TheRoofoftheBusGoesFlying, um die Terroranschläge zu feiern.
Auch bei palästinensischen Karikaturenzeichnern findet der Jubel über den Terroranschlag in Jerusalem seinen Niederschlag; rasch schlossen sie sich dem Chor derer an, die die "heldenhafte Operation" gegen israelische Zivilisten feierten. Eine von ihnen, Omayya Juha, reagierte schnell und zeichnete einen Cartoon, der eine palästinensische Frau zeigt, die den Terroranschlag feiert, indem sie vor Freude jauchzt und Bonbons verteilt.
Die palästinensische Cartoonistin Omayya Juha feiert den Bombenanschlag auf einen Bus in Jerusalem vom 18. April: Umgehend zeichnete sie einen Cartoon, der eine palästinensische Frau zeigt, die den Terroranschlag bejubelt und vor dem ausgebrannten Bus Süßigkeiten verteilt. |
Nur Stunden nach dem Angriff schienen palästinensische Gruppierungen miteinander zu wetteifern, wer die größte Unterstützung für den terroristischen Bombenanschlag formuliert. Sowohl der Palästinensische Islamische Dschihad als auch die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) veröffentlichten Erklärungen, in denen sie den Anschlag feierten. Dies markiere eine "qualitative Entwicklung" der Intifada, schrieben sie. Beide Gruppen schworen, die Tötung von Israelis fortzusetzen, um die Intifada "auszuweiten". Später publizierte eine weitere Gruppierung, die sich Volkswiderstandskomitee nennt, eine eigene Erklärung, in der sie "weitere schmerzhafte Schläge gegen den zionistischen Feind" androhte.
Selbst Abbas' Fatah scheute keine Mühe, um den Terroranschlag zu rechtfertigen. In einer ersten Stellungnahme benutzte Fatah-Sprecher Ra'fat Elayan die Worte der Hamas, um die Explosion zu kommentieren: "Dies ist die natürliche Antwort auf die israelischen Praktiken gegen unser Volk, wie etwa Verhaftungen, Tötungen und wiederholtes Eindringen in die Al-Aksa-Moschee."
Später am Abend gab es Berichte darüber, dass sich einige Palästinenser, insbesondere im Gazastreifen, auf den Straßen versammelten, um ihrer Freude über den Terroranschlag Ausdruck zu verleihen.
Die öffentlichen Erklärungen der palästinensischen Führer und Gruppen nach dem Jerusalemer Terroranschlag sind ein weiterer Beleg dafür, wie sie weiterhin ihr Volk gegen Israel aufhetzen. Dies sind die Arten von Äußerungen, die palästinensische Männer und Frauen dazu bewegen, sich ein Messer zu schnappen (oder in diesem Fall einen Sprengvorsatz) und sich daran machen, den erstbesten Juden zu töten, der ihnen über den Weg läuft.
Das größte Hindernis für Frieden mit Israel bleibt weiterhin das Fehlen jeglicher Erziehung zum Frieden mit Israel. Tatsächlich kann man ohne Übertreibung sagen, dass die palästinensischen Führer und Gruppierungen niemals auch nur den Versuch unternommen haben, ihr Volk auf einen Frieden mit Israel einzustellen. Im Gegenteil ist die Botschaft, die sie an ihr Volk senden, weiterhin extrem antiisraelisch.
Die Hetze, die Drohungen und die aggressive Rhetorik werden nur zu noch mehr Gewalt führen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Palästinenser sich anschicken, die "Messer-Intifada" zu einer Welle von Bombenattentaten auf zivile Ziele in Israel zu eskalieren. Nach den Reaktionen der verschiedenen palästinensischen Gruppierungen und Aktivisten zu urteilen, gibt es unter den Palästinensern eine so breite Unterstützung für Terroranschläge gegen Israel, dass sie keine Skrupel haben, einen Bombenanschlag auf einen Bus voller Zivilisten zu feiern. Dies weckt Zweifel an der Bereitschaft der palästinensischen Führung und des Volkes, sich in Richtung von Frieden und Koexistenz mit Israel zu bewegen.
Khaled Abu Toameh ist ein preisgekrönter Journalist mit Sitz in Jerusalem.