Letzte Woche haben Israels Geheimdienste und Marine ein Frachtschiff vor der Küste Sudans und Eritreas im Roten Meer abgefangen, das eine iranische Waffenlieferung für Terroristen im Gazastreifen mit sich führte.
Irans Intention, 40 schlagkräftige Mittelstreckenraketen, 180 Mörsergeschosse und fast eine halbe Million Patronen an in Gaza ansässige Terrorgruppen wie den Islamischen Jihad zu liefern, hätte die Sicherheit von Millionen Einwohnern in Süd- und Zentralisrael beeinträchtigt.
Die Lieferung dient als jüngstes Beispiel für die gefährliche, destabilisierende und gewalttätige Aussenpolitik des iranischen Regimes.
Unter der Führung des geistlichen Führers Ayatollah Khamenei verfolgt der Iran zwei gänzlich widersprüchliche Vorgehensweisen bei seinen Beziehungen zur restlichen Welt.
Einerseits führt der iranische Präsident Hassan Rohani den diplomatischen Prozess mit der internationalen Gemeinschaft im Streit um Teherans Nuklearprogramm fort. Mit seiner Charmeoffensive, die dem Iran das Image eines vernünftigen und moderateren internationalen Akteurs verpassen will, hat er viele Erfolge gefeiert.
Gleichzeitig stärken, finanzieren und bewaffnen die Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) und ihre Organisation für Spezialoperationen im Ausland, die Qods-Einheit, terroristische Gruppen im ganzen Nahen Osten.
Die Qods-Einheit verfolgt mit tausenden, in der gesamten Region aktiven Einsatzkräften ein ambitioniertes Programm, um die Hisbollah, das mörderische Assad-Regime in Syrien, Schiiten im Irak und Terrorgruppen im Gaza zu bewaffnen.
Die zweite Aufgabe der Qods-Einheit ist die Unterwanderung von sunnitischen Staaten, die der iranischen Agenda für eine Nahost-Hegemonie im Wege stehen. Dafür schürt sie schiitische Unruhen in Ländern wie etwa Bahrain.
Die Qods-Einheit fördert auch die Verbreitung der khomeinistischen Ideologie, um die iranische Revolution so umfassend wie möglich zu "exportieren".
Unter Führung von Qassem Suleiman nutzt die Qods-Einheit Banken und Tarnfirmen, um Waffen zu bezahlen oder um sie herzustellen, bevor sie diese an die iranischen Proxies zu liefern versucht.
Gemäss der Resolution 1747 des UN-Sicherheitsrates ist es dem Iran verboten, mit Waffen zu handeln oder sie über internationale Grenzen zu transferieren. Und trotzdem verletzt der Iran diese Resolution systematisch, wie die von Israel abgefangene Waffenlieferung demonstriert.
Die Qods-Einheit ist ein Teil der IRGC, einer riesigen Organisation mit über 130'000 Mitgliedern. Ihr Ziel besteht darin, das Überleben des iranischen Regimes, das durch die Ayatollahs kontrolliert wird, zu gewährleisten. Die IRGC sind eine parallele Militärmacht mit eigenen Luft-, Marine- und Bodeneinheiten, getrennt vom iranischen Militär.
Wenn das Regime glaubt, interne Meinungsverschiedenheiten brutal unterdrücken zu müssen, kann es die bis zu zwei Millionen Basij aufbieten, freiwillige Paramilitärs, die von der IRGC kontrolliert werden.
In dem sie Rohani erlauben, mit dem Westen Gespräche zu führen, versuchen die Ayatollahs, die Unruhen in der iranischen Gesellschaft zu besänftigen. Diese rühren von den ökonomischen Schwierigkeiten her, eine Folge der internationalen Sanktionen.
Zugleich erlaubt Khamenei der IRGC und der Quds-Einheit, ihr Exportprogramm für globalen Terrorismus fortzuführen. Das kürzlich abgefangene Schiff ist nur eine von vielen Waffenlieferungen, die Israel verhinderte.
Israelische Verteidigungsbeamte beschreiben diese Bemühungen als ein "Krieg zwischen Kriegen"; heutzutage ist dieser meist verdeckte Kampf eine zentrale Komponente bei der Aufrechterhaltung von Israels Sicherheit.
Israels Bestrebungen beruhen auf einer Reihe von geheimen Geheimdienstmitteln, doch diese könne nicht alle Waffen stoppen, die der Iran in die Region liefert.
Wird die internationale Gemeinschaft Notiz nehmen vom neusten Beispiel für Irans Versuche, Kriegsverbrecher im Gaza mit tödlichen Waffen auszustatten, die wahllos Israelische Zivilisten ins Visier nehmen? Oder werden die Diplomaten es vorziehen, wegzuschauen?