Wenn Sie ein heutiger Verbraucher sind, ist die Inflation nur eines der Probleme, die Sie belasten. Während die Preise steigen, sinkt die Qualität konstant. Was die meisten Geschäfte Ihnen anzubieten haben, könnte man grob als "billigen Mist" bezeichnen. Tatsächlich hat der Wirtschaftsautor Charles Hugh Smith wiederholt davor gewarnt, dass die "Crapification" der US-Wirtschaft (also die Entwickung zu einer "Schrottwirtschaft") das natürliche Ergebnis eines "neoliberalen Hyper-Finanzierungs-Hyper-Globalisierungs-Modells" sei, in dem Quasi-Monopolisten Waren mit den billigsten Komponenten in Massenproduktion herstellen, während die Kunden, die kaum andere Kaufoptionen haben, gezwungen sind, zu akzeptieren, dass nur wenige Käufe von Dauer sind.
"Geplante Obsoleszenz" in Verbindung mit einem "nur dem Namen nach" freien Markt schafft ein manipuliertes System, in dem die nachgelagerten Verbraucher gezwungen sind, im Laufe der Zeit mehr zu bezahlen, während sie nur wenig besitzen, das seinen Wert über längere Zeit behält. Geräte, die früher jahrzehntelang funktionierten, überstehen heute kaum noch die gesetzlich vorgeschriebenen Garantiezeiten. Metallwerkzeuge, die von einer Generation an die nächste weitergegeben werden konnten, verrosten heute oft, bevor sie für mehr als eine Handvoll Arbeiten verwendet werden konnten. Wenn teure elektronische Geräte mehr als zwei Jahre überleben, atmen Haushalte mit knappem Geldbeutel auf. So gut wie jeder, der alt genug ist, um sich an die Terroranschläge vom 11. September 2001 zu erinnern, kann eine Geschichte über ein Produkt erzählen, das viel billiger, aber auch viel zuverlässiger war, als es vor langer Zeit gekauft wurde.
Auch der Kundendienst ist so erbärmlich wie nie zuvor. Versuchen Sie einmal, mit einem echten Menschen am Telefon zu sprechen. Es ist fast unmöglich. Automatisierter Support hat die persönliche Interaktion aus den meisten Kauferfahrungen eliminiert. Tankstellen, Fast-Food-Restaurants und Supermärkte haben menschliche Kassierer durch kamerabestückte Automaten ersetzt, die für Selbstbedienung ausgelegt sind. Selbst der Besuch eines Lebensmittel- oder Haushaltswarengeschäfts erfordert heute routinemäßig die Benutzung eines Selbstbedienungs-Kiosks, um einen Einkauf zu tätigen. Es ist ganz normal geworden, Menschen dabei zu beobachten, wie sie sich abmühen, alles aus ihren Einkaufswagen zu heben, jeden Artikel zu scannen und die Ladung in Tüten zu packen, bevor sie alles wieder in den Wagen werfen, bezahlen und davonschlurfen. Es ist etwas verwirrend, wenn man bedenkt, dass vor nicht allzu langer Zeit hilfsbereite, lächelnde Angestellte hart gearbeitet haben, um all diese Dienste als Teil der normalen Beziehung zwischen einem Geschäft und seinen Kunden zu erledigen.
Der Wegfall der Kosten für zusätzliche Mitarbeiter, deren Stundenlöhne durch Mindestlohngesetze, mit denen die Arbeitnehmer an die steigenden Kosten für alles angepasst werden sollen, immer höher getrieben werden, könnte dazu beitragen, dass die ohnehin schon überhöhten Preise nicht noch weiter steigen, aber es fällt schwer, Kunden dabei zuzuschauen, wie sie Aufgaben übernehmen, die früher von bezahlten Arbeitnehmern erledigt wurden, ohne zu dem Schluss zu kommen, dass der "Fortschritt" die Markterfahrung an einen Ort gebracht hat, der sich eher wie ein "Rückschritt" anfühlt.
Die Politiker scheinen sich in eine ähnliche Richtung zu bewegen. Der Beruf des Politikers war schon immer dafür bekannt, dass er mindestens ebenso viele ehrgeizige "leere Anzugträger" anzieht wie Führungspersönlichkeiten mit Substanz. Dennoch scheinen die großen Schriftsteller, Redner und Denker, die in der Vergangenheit gelegentlich zu politischer Prominenz aufstiegen, die Bühne definitiv verlassen zu haben.
Winston Churchill führte nicht nur Grossbritannien im Zweiten Weltkrieg zum Sieg, sondern erhielt 1953 auch den Nobelpreis für Literatur "für seine meisterhafte historische und biografische Beschreibung sowie für seine brillante Redekunst bei der Verteidigung erhabener menschlicher Werte."
Daniel Patrick Moynihan vertrat nicht nur New York als US-Senator, sondern stützte sich auch auf sein eigenes soziologisches Fachwissen, als er im Arbeitsministerium tätig war, um einen gründlichen Bericht über die endemischen Ursachen der systemischen Armut in Amerika und mögliche Abhilfemaßnahmen zu erstellen.
Präsident Abraham Lincoln war nicht nur maßgeblich an der Erhaltung der Staatenunion beteiligt, sondern studierte auch sein ganzes Leben lang fleißig; er bewahrte die Werke von William Shakespeare auf seinem Schreibtisch im Weißen Haus auf.
Im Gegensatz dazu steigen heute nur wenige tiefgründige Denker in hohe Ämter auf. Es gibt keine großen Staatsmänner, die in den Augen der breiten Öffentlichkeit aus der Herde der egozentrischen und zynischen politischen Lemminge herausragen. Nur wenige Berufspolitiker, insbesondere in den Vereinigten Staaten, sind überhaupt in der Lage, längere Zeit aus dem Stegreif vor einem Publikum zu sprechen. Zu viele sind auf die Hilfe von Telepromptern oder ähnlichen Geräten angewiesen, die ein exaktes Skript für jede öffentlich gesprochene Äußerung liefern, ganz gleich wie trivial oder informell sie auch sein mag – was darauf hindeutet, dass entweder sie oder ihre Mitarbeiter dem nicht trauen können, was ihnen sonst über die Lippen kommen könnte.
Anstatt ein politisches Amt anzustreben, nachdem sie in anderen Bereichen Großes geleistet haben, wählt die überwiegende Mehrheit der heutigen Amtsinhaber die Politik als Berufung fürs Leben. Das Ergebnis ist, dass die westlichen Regierungen bis oben hin mit Menschen gefüllt sind, denen es an praktischer Erfahrung oder an Fachwissen fehlt.
In den letzten Jahrzehnten war im Westen ein deutlicher Trend zu beobachten, möglichst junge und unerfahrene Politiker in möglichst hohe Ämter zu hieven.
Viele der berühmtesten Politiker von heute haben kaum einen einzigen Wahlsieg errungen, als ihre Kollegen begannen, sie in Regierungsämter an der Spitze der politischen Hierarchie zu drängen. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Rishi Sunak, die finnische Premierministerin Sanna Marin, die ehemalige neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern und ihr Nachfolger Chris Hipkins stiegen alle außergewöhnlich früh in ihrer Karriere in den Zenit der nationalen Macht auf.
Wenn man sich die Abgeordneten, Präsidenten und Premierminister ansieht, die heute die westlichen Nationen auf der Weltbühne führen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass der schnellste Weg zur politischen Macht darin besteht, in der realen Welt wenig zu erreichen, während man in der politischen Pyramide nach oben klettert, bevor man Zeit hat, Fehler zu machen oder daraus zu lernen. Ein solches System, in dem diejenigen, die sich am wenigsten bewährt haben, mit Aufgaben betraut werden, die selbst diejenigen, die sich immer wieder bewährt haben, auf die Probe stellen würden, erscheint kaum ideal.
Auf der anderen Seite steht jemand wie US-Präsident Joe Biden, der Älteste, der dieses Amt je bekleidet hat. Während Bidens fast ein halbes Jahrhundert in einem nationalen Wahlamt ihm sicherlich die Möglichkeit gegeben hat, viele Fehler zu machen und zu korrigieren, ist er jetzt so "erfahren", dass kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendeine Publikation entweder seine geistige Kompetenz, seine Fähigkeit, mit den Strapazen eines so anspruchsvollen Jobs Schritt zu halten, oder den Verschleiß des "Einflusses", mit dem er möglicherweise hausieren ging, in Frage stellt.
Kürzlich wurden zwei Geschichten über die Echtheit einer Präsidentenrede bekannt, die für das "zu-Schrott-werden" von Produkten stehen. Im ersten Fall zeigte ein mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstelltes Fake Video, wie Biden die Einführung des Selective Service Act und die bevorstehende Einberufung junger Amerikaner, die an einem bestimmten Datum geboren wurden, zum Militärdienst ankündigte. Angesichts der zunehmenden Spannungen mit Russland und China nahmen viele Amerikaner, die das Video sahen, fälschlicherweise an, dass die Vereinigten Staaten offiziell in den Krieg gezogen seien.
In dem anderen Video wurde Bidens recht reale, aber etwas verwirrende und mäandernde Erzählung während einer Rede über die Gesundheitsfürsorge von so vielen Zuschauern fälschlicherweise als "manipuliert" oder "gefälscht" bezeichnet, dass Twitter sogar eine Bescheinigung hinzufügte, die besagt: "Dies ist in der Tat unbearbeitetes legitimes Material von einer Rede von Joe Biden, die am 28.2.23 stattfand. Es liegt auf der Hand, dass in einer Welt, in der gefälschte Videos erstaunlich einfach zu erstellen sind, die Glaubwürdigkeit und der Ruf eines jeden gefährdet sind.
Billige Produkte und billige Politiker sind nichts Neues. Ob beim Geldausgeben oder bei der Stimmabgabe, es gilt der caveat emptor-Grundsatz: Der Käufer soll aufpassen. Dennoch lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob die politischen und wirtschaftlichen Imitationen, die heute die westlichen Märkte überschwemmen, etwas gemeinsam haben.
Ein nigerianisches Sprichwort warnt vor kleinen singenden Vögeln mit lauten Stimmen, denn sie haben fast immer viel stärkere Beschützer, die sich hinter dicken Blättern verstecken. Was den heutigen westlichen politischen Führern an langjähriger Erfahrung oder vertrauenswürdiger Rhetorik fehlen mag, machen sie mit bombastischen Äußerungen wieder wett.
Seit den Anfängen von COVID wird der Slogan "Build Back Better" von den "jungen globalen Führern" wiederholt, die zum Weltwirtschaftsforum von Klaus Schwab in Davos (Schweiz) pilgern. Als Schwab und seine WEF-Kumpanen die COVID-Tragödie als Chance für einen "Great Reset" nutzten, der die globalen Märkte, die Regierungsführung und die Machtverhältnisse verändern würde, stimmten fast alle westlichen politischen Führer zu. Die Synchronizität reicht aus, um sich zu fragen, ob eigentlich und tatsächlich die eigene Nation oder das Weltwirtschaftsforum die Führung hat. Vielleicht, so warnt ein nigerianisches Sprichwort, zwitschern die westlichen politischen Führer von heute so laut von "Build Back Better", weil die Finanz-Haie von Klaus Schwab direkt hinter ihnen im Gebüsch stehen.
Wenn das so ist, dann ist der Westen zu einer Oligarchie von Finanz-"Eliten" geworden, egal wie oft seine politischen Führer die Tugenden der "Demokratie" preisen. Eine Finanzoligarchie über der politischen Macht ist wie ein Produktionsmonopol über der wirtschaftlichen Macht: Auf beiden Märkten werden Waren in Massenproduktion mit den billigsten Komponenten hergestellt. Das Ergebnis ist, dass die Dinge leicht kaputt gehen und die Systeme nicht lange halten. Wenn westliche Politiker heutzutage genauso zweitklassig zu sein scheinen wie das, was die Kunden allzu oft in den Geschäften vorfinden, gibt es dafür vielleicht einen einfachen Grund: Internationale Finanzriesen produzieren, verkaufen und besitzen beides... und planen vielleicht, auch Sie zu besitzen.
JB Shurk schreibt über Politik und Gesellschaft.